So viele wie seit 2010 nicht mehr

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Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im Juli auf dem höchsten Stand seit 2010 verharrt. Das deutet darauf hin, dass die Schweizer Wirtschaft weiterhin Gefahr läuft, von der Rezession in der benachbarten Eurozone beeinträchtigt zu werden.

Die Arbeitslosenquote verharrte im Juli bei saisonbereinigt 3,2 Prozent, meldete das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO am Donnerstag aus Bern. Das entspricht der Median-Schätzung von elf Ökonomen aus einer Bloomberg-Umfrage. Die unbereinigte Arbeitslosenquote stieg von 2,9 Prozent im Juni auf drei Prozent.

Die Konsumnachfrage stützte die Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal und trug zu einem Wachstum von 0,6 Prozent bei, mehr als im benachbarten Deutschland.

Ein Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro, den die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September 2011 eingeführt hatte, half auch, in der Schweiz einen Einbruch wie in der Eurozone zu verhindern.

In der Währungsunion verharrte die Arbeitslosenquote im Juni bei 12,1 Prozent nach Definition der Internationalen Arbeitsorganisation.
„Schweizer Unternehmen sind von der Exportsituation mit dem Schweizer Franken und dem Euro wirklich hart getroffen worden”, sagte Dominik De Daniel, Finanzchef beim Personaldienstleister Adecco SA, in einem Telefoninterview am Donnerstag.

„Jetzt geht es in die richtige Richtung. Schweizer Firmen haben die letzten 12 bis 18 Monate genutzt, um ihre Kostenstruktur anzupassen.”
SNB-Präsident Thomas Jordan erklärte im Juni, dass der Franken weiterhin stark und die Risiken für die Schweizer Wirtschaft wegen der Staatsschuldenkrise nach wie vor hoch seien. Dennoch erwartet die SNB für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von einem bis 1,5 Prozent.

Die Zahl der offenen Stellen in der Schweiz ging im Juli um 610 auf 14.037 zurück, geht aus dem Bericht vom heutigen Donnerstag hervor. Insgesamt 181.398 Menschen suchten einen Job, 1.592 mehr als im Vormonat.
(Bloomberg)