Eine für Dienstag angekündigte Übung mit scharfer Munition wurde unterdessen ohne Angabe von Gründen abgesagt. Bei dem Angriff in der vergangenen Woche waren zwei Zivilisten und zwei Soldaten ums Leben gekommen.
Militärschläge gegen Zivilpersonen seien ein unmenschliches Verbrechen und „sogar in Kriegszeiten verboten“, sagte Lee in einer Fernsehansprache. Er fühle sich persönlich dafür verantwortlich, dass er „das Leben und Eigentum meines Volkes“ nicht habe schützen können. Die Entscheidung, die Insel zum Sperrgebiet zu erklärten, sei auf Anforderung der Streitkräfte getroffen worden, teilten die Behörden mit. Die Einwohner der Insel wurden per Lautsprecher aufgefordert, sich am Dienstag bis 9.30 Uhr in Schutzbunker zu begeben. Auch über eine Evakuierung wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums nachgedacht.
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Manöver mit scharfer Munition
Bei dem für Dienstag geplanten Manöver sollte auch scharf geschossen werden. Allerdings nur in das Gewässer südwestlich der Insel Yeonpyeong. Eine ähnliche Übung war in der vergangenen Woche dem Artillerieangriff Nordkoreas vorausgegangen. Yeonpyeong liegt nur etwa elf Kilometer von Nordkorea entfernt.
Bereits am Sonntag hatten Marineeinheiten des Südens und der Vereinigten Staaten eine gemeinsame Militärübung im Gelben Meer begonnen. Pjöngjang drohte mit „gnadenlosen Gegenschlägen“, sollten die nordkoreanischen Seegrenzen verletzt werden. Das Manöver sei ein Vorwand, um „einen Krieg um jeden Preis zu entfachen“, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA aus Kreisen des nordkoreanischen Friedenskomitees.
Angebliche US-Planspiele zu Wiedervereinigung
Ebenfalls am Sonntag hatte die Internetplattform Wikileaks Dokumente aus dem US-Außenministerium veröffentlicht, die auch Angaben über geheime Gespräche zwischen Südkorea und den USA über Szenarien für eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten enthielten. Die Dokumente bestätigten zudem die Besorgnis Washingtons hinsichtlich des Atomprogramm des Nordens.
China bemüht sich unterdessen darum, die Spannungen zwischen den koreanischen Staaten mit einer diplomatischen Initiative zu entschärfen. Der Atombeauftragte Pekings rief zu einer neuen Runde der sogenannten Sechs-Parteien-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm auf. Vertreter der sechs Staaten sollen demnach Anfang Dezember zu einer Krisensitzung nach Peking zu kommen.
dapd
De Maart

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