In afghanischen Polizeikreisen war von einem Selbstmordattentäter die Rede, der seine Autobombe nahe dem Parlamentsgebäude gezündet habe. Die Nato-Schutztruppe Isaf sprach dagegen von einem improvisierten Sprengsatz in einem Fahrzeug. Ein Reuters-Mitarbeiter sah das ausgebrannte Wrack des Autos sowie ein beschädigtes Isaf-Fahrzeug. Unter den verletzten soll ein afghanischer Soldat sein. Die Isaf bestätigte Berichte nicht, wonach das zweite Opfer ein Nato-Soldat sei. Zuletzt wurde am 10. August ein schwerer Anschlag in der Hauptstadt verübt.
Die afghanische Regierung hatte vor der Parlamentswahl Mitte September einen „Ring aus Stahl“ durch die Stadt gezogen, um die Abstimmung zu schützen. Die Polizeiposten sind zum Teil weiter besetzt. Innerhalb der Hauptstadt ist die Lage vergleichsweise ruhig, während außerhalb die schwerste Gewalt seit dem Einmarsch der US-geführten Allianz tobt. Samstag ist der neunte Jahrestag des Sturzes der radikal-islamischen Taliban. Die Lage in Afghanistan ist das wichtigste Thema auf dem Nato-Gipfel kommende Woche in Lissabon.
Reuters
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