Schlussplädoyers im Prozess

Schlussplädoyers im Prozess
(Jane Falvell Collins)

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Schon diesen Montag könnte die Geschworenen mit ihren Beratungen im Boston-Prozess beginnen. Für die Verteidiger geht es um eines: den Angeklagten vor der Hinrichtung zu bewahren.

Im Prozess gegen den Bombenattentäter beim Boston-Marathon halten Ankläger und Verteidiger am Montag ihre Schlussplädoyers. Möglicherweise noch am selben Tag beginnen die Geschworenen mit ihren Beratungen. Erwartet wird, dass die Jury den Angeklagten Dschochar Zarnajew schuldig spricht, da seine Beteiligung an dem Anschlag im April 2013 unstrittig ist.

Ziel der Verteidiger im Prozess ist es, eine Todesstrafe für ihren 21-Jährigen abzuwenden. Darüber wird in einer zweiten Phase des Verfahrens entschieden, nachdem die Geschworenen einen Schuldspruch gefällt haben. Dann kommt es zu einer Art „Mini-Prozess“ unter anderem mit Zeugenaussagen zum Charakter des Angeklagten.

Viele Opfer wurden verstümmelt

Dschochar Zarnajew und sein später auf der Flucht getöteter älterer Bruder Tamerlan hatten bei dem Marathonlauf zwei Bomben gezündet. Bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 waren drei Zuschauer ums Leben gekommen und 260 Menschen verletzt worden. Viele Opfer erlitten schwere Verstümmelungen. Den Zarnajew-Brüdern tschetschenischer Abstammung wird auch der Tod eines Polizisten im Zuge ihrer Flucht angelastet.

Insgesamt müssen die Geschworenen in 30 Punkten über Schuld oder Unschuld des Angeklagten entscheiden. In 17 Punkten könnte er die Todesstrafe erhalten. Wie die Verteidigung das verhindern will, wurde bereits im bisherigen Prozessverlauf deutlich. Sie versucht, die Geschworenen davon zu überzeugen, dass Dschochar unter dem Einfluss seines radikalisierten großen Bruders gestanden habe.