/ Schlechte Noten für soziale Netzwerke
Im Vergleich schnitten SchülerVZ und StudiVZ am besten ab, wenn auch mit einigen Mängeln. Die großen US-Netzwerke kamen in der gestern veröffentlichten Studie beim Datenschutz am schlechtesten weg.
„Facebook, MySpace und Linkedin schränken die Rechte der Nutzer ein, räumen sich selbst aber weitreichende eigene Rechte ein, vor allem die Weitergabe der privaten Daten an Dritte“, rügten die Tester.
Sie hatten – wie auch der deutsche Anbieter Xing – eine Sicherheitsüberprüfung verweigert. Die Gesamtbilanz: Alle getesteten sozialen Netzwerke haben Mängel beim Datenschutz und der Datensicherheit, bei acht von zehn sind es sogar „deutliche“ oder „erhebliche“ Mängel.
Details finden sich in der April-Ausgabe der Zeitschrift „test“. Chefredakteur Hubertus Primus nannte die Ergebnisse der Untersuchung bei zehn Online-Netzwerken sehr durchwachsen. Vor allem der Stand der Datensicherheit sei schlecht.
Auch Netzwerke müssen Regeln einhalten
Er halte Netzwerke für unverzichtbar, aber sie müssten Regeln einhalten. Diese seien mit überschaubaren Mitteln zu verbessern. Die Mitarbeiter von Stiftung Warentest betätigten sich auch als „Hacker“ mit Einwilligung der Anbieter, um die Datensicherheit zu prüfen.
Dabei waren „ausreichend“ für SchülerVZ und StudiVZ sowie für die Lokalisten noch die besten Noten. Jappy, wer-kennt-wen.de und Stayfriends kassierten sogar ein „mangelhaft“. Die Tester stellten zudem fest, dass die beiden VZ-Netzwerke erhebliche Schwachstellen haben, wenn sie etwa mit einem Smartphone aus einen unverschlüsselten W-Lan-Netz heraus genutzt werden.
Nutzername und Kennwort könnten von Unbefugten problemlos mitgeschnitten werden, das jeweilige Profil im Internet könne dann manipuliert werden. Bei Jappy bemängelten die Tester die „Autologin-Funktion“. Mit ihr seien beliebig viele Login-Versuche möglich gewesen. Inzwischen habe Jappy diese Schwachstelle aber beseitigt.
Kulturelle Unterschiede zu USA
„Kulturelle Unterschiede“ machten die Tester beim Vergleich der deutschen mit den amerikanischen Anbietern insgesamt aus. Vor allem die Nutzungsrechte, die sich die amerikanischen Dienste einräumten, empörten sie.
Facebook etwa handele nach dem Motto: Wir geben die Informationen unserer Nutzer an Dritte – etwa zu Werbezwecken – weiter, wenn wir der Auffassung sind, dass der Nutzer dies gestattet hat. „Das ist willkürlich und intransparent“, sagte der Bereichsleiter Untersuchungen, Holger Brackemann.
MySpace erwarte von seinen Nutzern, dass diese ständig auf dem neuesten Stand der Datenschutzbestimmungen sind. SchülerVZ und studiVZ sowie Jappy bekamen „sehr gut“ und Xing ein „gut“ für die Beachtung von Verfügungs- und Nutzerrechten.
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