Russischer Journalist zusammengeschlagen

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Ein Reporter der russischen Zeitung "Kommersant" ist am Samstag in Moskau zusammengeschlagen und schwer verletzt worden.

Der 30-Jährige erlitt eine Gehirnerschütterung sowie zahlreiche Knochenbrüche (unter anderem beide Beine und der Kiefer) und wurde im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steht der Überfall möglicherweise im Zusammenhang mit der journalistischen Arbeit des Mannes.

Oleg Kaschin wurde demnach von zwei Männern angegriffen, als er kurz nach Mitternacht in seine Wohnung in der Moskauer Innenstadt zurückkehren wollte. Sein Chefredakteur, Michail Michailin, sagte, die Tatsache, dass die Täter den Journalisten nicht ausgeraubt und Wert darauf gelegt hätten, dessen Finger zu zerschmettern, deute darauf hin, dass es sich um einen Racheakt für seine Arbeit als Reporter handele.

Polit-Redakteur

Kaschin schrieb häufig über politische Themen und soziale Proteste. Der Journalist habe zu „informellen Organisationen“ recherchiert, sagte Michailin dem Fernsehsender NTW, ohne Einzelheiten zu nennen. Alle russischen Fernsehsender machten am Samstag ihre Nachrichten mit dem Überfall auf Kaschin auf. In den vergangenen Jahren wurden in Russland zahlreiche Journalisten angegriffen oder getötet. Nur wenige der Täter wurden je ermittelt.

Nach Angaben des in New York ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) gab es seit 2000 mindestens 18 nicht aufgeklärte solche Morde. Am bekanntesten wurde der Fall der 2006 getöteten Kreml-Kritikerin Anna Politkowskaja.

Präsident Dmitri Medwedew beauftragte die Staatsanwaltschaft und das Innenministerium, den Fall als besonders wichtig zu behandeln.

dapd/Reuters