Rechtsextremisten-Führer Terre’blanche getötet

Rechtsextremisten-Führer Terre’blanche getötet

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Der Führer der rechtsextremen Gruppe AWB in Südafrika, Eugene Terre'blanche, ist auf seiner Farm ermordet worden. "Er ist im Schlaf überrascht und zu Tode geschlagen worden", sagte ein Mitglied der von Terre'blanche geführten Afrikaner Widerstandsbewegung (AWB) am Samstag. Lokalen Medienberichten zufolge nutzten die Täter Macheten und Schlagstöcke.

Die örtliche Polizei von Ventersdorp, wo Terre’blanche 1941 geboren worden war, sagte, sie hätten zwei Männer festgenommen. Sie befänden sich in Untersuchungshaft. Der Tat ging ein Streit wegen angeblich ausstehender Lohnzahlungen voraus.

Zuma ruft zu Ruhe auf

Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat nach dem Mord zur Ruhe aufgerufen. Wie der britische Sender BBC am frühen Sonntag berichtete, sagte Zuma, der Mord dürfe nicht zu Rassenhass führen. Auch Farmerverbände in der Gegend von Ventersdorp im Nordwesten des Landes, wo der 69 Jahre alte Terreblanche auf seinem Anwesen Villanna erschlagen worden war, mahnten zur Ruhe. Sie seien besorgt, dass die wachsenden Spannungen außer Kontrolle geraten könnten.

Eine Sprecherin für die Oppositionspartei Demokratische Allianz, Juanita Terblanche, verwies auf Probleme im ländlichen Raum, die durch „unverantwortliche rassistische Äußerungen“ immer stärker angeheizt würden.

Kritische Zeit für Südafrika

Die Ermordung fällt in einen für Südafrika kritischen Zeitraum. Die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt in wenigen Wochen und viele sind wegen der zunehmenden Rassendiskriminierung beunruhigt. In den Armenvierteln Südafrikas gibt es Dauerkrawalle.

Terre’blanche hatte die AWB mitgegründet und angeführt. Die Gruppe versuchte Anfang der 90er Jahre gewaltsam das Ende der Apartheid zu verhindern. Der Einfluss des früheren Polizisten war zuletzt nur noch gering. Terre’blanche musste Anfang des Jahrtausends für mehrere Jahre in Gefängnis, nachdem er einen Sicherheitsmitarbeiter fast zu Tode geprügelt hatte.

Reuters