Die Organisation RSF ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich weltweit für Pressefreiheit und gegen Zensur einsetzt. Jean-François Julliard, Generalsekretär der „Reporter ohne Grenzen“ betonte bei der Präsentation des neunten Pressefreiheitsindex am Mittwoch: „Mehr als je zuvor, stellen wir fest, dass wirtschaftliche Entwicklung, institutionelle Reformen und das Respektieren von Grundrechten nicht zwingend notwendig miteinander einhergehen.“
Der Schutz der Pressefreiheit bleibe weiterhin ein Kampf, ein Kampf der Wachsamkeit in den europäischen Demokratien und ein Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit in totalitären Regimen, so der Verantwortliche von RSF.
Der Press Freedom Index
Der Index spiegelt die Lage der Pressefreiheit und Zensur weltweit für den Zeitraum vom 1. September 2009 bis zum 1. September 2010 wider. Dabei geht es nicht um Menschenrechtsverletzungen im weitesten Sinne, sondern nur um Verbrechen gegen Journalisten (Morde, Inhaftierungen, physische Attacken) und Einschränkungen der Pressefreiheit (Zensur, Beschlagnahme von Zeitungen, Hausdurchsuchungen und Belästigung). Die Reporter ohne Grenzen stellten einen Fragebogen mit 43 Unterscheidungsmerkmalen zusammen, die den jeweiligen Stand der Pressefreiheit für jedes Land erfassen.
Gegenüber letztem Jahr bleiben die Skandinavier unverändert an der Spitze. „Wir müssen Finnland, Island, Holland, Norwegen und Schweden für den Antrieb, den sie auf die Pressefreiheit haben, danken“, beglückwünscht Juillard die Sieger. Allerdings warnt RSF davor, dass einige Mitgliedstaaten der EU weiterhin in der Rangliste abrutschen. Wenn dieser rückläufige Trend nicht gestoppt wird, riskiert die Europäische Union ihren Vorreiterplatz in Sachen Menschenrechte zu verlieren, fasst Juillard den rezenten Bericht über die Situation der Pressefreiheit in Europa zusammen.
Luxemburg auf Platz 14
Luxemburg hat sich der allgemeinen Entwicklung in der EU widersetzt und steigt in der Rangliste um sechs Plätze auf. Jedoch stehen 13 Länder auf dieser Liste vor Luxemburg, das wiederum einen Ansporn für Verbesserungen sein soll.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter:
tageblatt.lu
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