Portugal: Öffentlicher Dienst streikt gegen Sparprogramm

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Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Portugal haben am Mittwoch gegen den Sparkurs der Regierung gestreikt. Es wurde mit dem umfassendsten Ausstand seit 20 Jahren gerechnet, der weitere Zweifel an der Fähigkeit der Staatsführung weckt, das Land aus der schweren Haushaltskrise zu führen.

Der Streik sollte den ganzen Tag dauern und insbesondere die öffentlichen Verkehrsmittel lahmlegen. Möglich wurde die Aktion durch die Zusammenarbeit der beiden größten Gewerkschaften, die gemeinsam 1,5 Millionen Beschäftigte repräsentieren.

Portugal steht unter enormem Druck der anderen Euroländer, sein massives Defizit unter Kontrolle zu bringen. Die Schulden des Landes schüren die Sorge, dass Portugal wie Griechenland und Irland bald von der Unterstützung der europäischen Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) abhängig werden könnte. Die Regierung will mit Lohnkürzungen im Öffentlichen Dienst und mit Steuererhöhungen das Defizit bekämpfen. Die Zinssätze, die Portugal für seine Anleihen bezahlen muss, sind bereits stark gestiegen.

Es wurde am Mittwochmorgen erwartet, dass der Streik Ämter, Schulen, Gericht und die Müllabfuhr stark beeinträchtigen oder komplett außer Gefecht setzen würde. Private Unternehmen sollten nicht von dem Ausstand betroffen sein.

dapd