Eine Protestaktion von wütenden Polizisten hat auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées zeitweise den Verkehr lahmgelegt. Aus Empörung über die Einleitung eines Anklageverfahrens gegen einen Kollegen fuhren am Mittwochabend Hunderte Beamte mit Streifenwagen und Zivilfahrzeugen ins Stadtzentrum. Weil sie wegen Straßensperren nicht bis vor das Innenministerium gelangten, protestierten sie mit Blaulicht und Sirenen auf den Champs-Élysées.
Hintergrund der Demonstration war die Entscheidung der Justiz, gegen einen 33 Jahre alten Polizisten wegen vorsätzlicher Tötung zu ermitteln. Der Beamte hatte am Wochenende in einem Pariser Vorort einen flüchtigen Häftling erschossen. Er selbst gab an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab jedoch, dass der 28 Jahre alte Wiederholungstäter durch eine Kugel in den Rücken starb. Er war unter anderem wegen bewaffneten Raubes verurteilt. Innenminister Claude Guéant kommentierte, er könne die Emotionen der Polizisten verstehen. Nun sei es allerdings an der Justiz, den Fall aufzuklären.
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