Papst entschuldigt sich auch in London bei Missbrauchsopfern

Papst entschuldigt sich auch in London bei Missbrauchsopfern

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Papst Benedikt XVI. hat sich in London bei Opfern sexuellen Missbrauchs entschuldigt. Pädophile Geistliche hätten Schande und Erniedrigung über die gesamte katholische Kirche gebracht, sagte Benedikt am Samstag in einer Predigt vor 2000 Gläubigen in der Westminster-Kathedrale, der Mutterkirche der römisch-katholischen Kirche in England und Wales.

Er denke an das schwere Leid, das den Kindern durch Priester zugefügt worden sei. Den Opfern gelte sein tiefes Bedauern. Der Papst hat sich bereits mehrfach für die Missbrauchsfälle entschuldigt. Seine Äußerungen in London waren aber die bislang schärfsten in dieser Sache. Zu Beginn seines letzten Tags in London traf Benedikt mit Premierminister David Cameron, dessen Stellvertreter Nick Clegg und der amtierenden Labour-Chefin Harriet Harman zusammen.

In Harmans Amtszeit als Ministerin der früheren Labour-Regierung hatte der Papst den Entwurf eines Gleichstellungsgesetzes verurteilt, das die Kirche zur Einstellung von Homosexuellen und Transsexuellen gezwungen hätte. Die Bestimmung wurde später fallengelassen.

Am Nachmittag war eine Demonstration gegen den Papst geplant, die vom Hyde Park zu Camerons Amtssitz führen sollte. Am Vortag hatte die Polizei sechs Männer unter dem Verdacht festgenommen, ein Attentat auf Benedikt geplant zu haben. Nach einem Bericht des Fernsehsender „Sky“ soll es sich um Algerier handeln, was die Polizei jedoch nicht bestätigte. Der Vatikan erklärte, der aus Deutschland stammende Papst sei nicht beunruhigt und setze seine Reise wie geplant fort. Am Sonntag wird Benedikt in Birmingham erwartet.¨

Reuters