Pakistan wirft Indien Angriff vor

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Indische Soldaten haben nach Darstellung der pakistanischen Streitkräfte die umstrittene Grenze in der Region Kaschmir überschritten und beim Angriff auf einen Grenzposten einen pakistanischen Soldaten getötet.

Ein weiterer Soldat sei schwer verwundet worden, teilte die Pressestelle des Militärs am Sonntag mit. Die Gefechte dauerten noch an.

Sowohl Indien als auch Pakistan beanspruchen Kaschmir für sich. 2003 beendete ein Waffenstillstand die jüngsten Gefechte in der Region. Allerdings werfen sich beide Seiten immer wieder gegenseitig vor, die sogenannte Kontrolllinie mit Artilleriefeuer zu verletzen.

Krisenherd Kaschmir

Kaschmir liegt im Himalaja und ist zwischen China, Indien und Pakistan umstritten. Das zum britischen Herrschaftsbereich gehörende halbautonome Fürstentum Dschammu und Kaschmir war weitgehend von Muslimen bewohnt, doch sein hinduistischer Herrscher suchte die Anbindung an Indien. Die Spannungen mündeten in den ersten indisch-pakistanischen Krieg und Indien brachte den größeren Teil Kaschmirs unter seine Kontrolle.

Die 1948 gezogene Waffenstillstandslinie ist bis heute die gemeinsame, von beiden Seiten nicht offiziell anerkannte Grenze. Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wurden zudem kleinere Teile von China in Besitz genommen.

Nach dem Einsickern muslimischer Kämpfer aus Pakistan in den indischen Teil folgte 1965 der zweite Kaschmirkrieg. Nach einer Phase der Entspannung verschärfte sich der Konflikt erneut in den 1990er Jahren im Gefolge des Krieges in Afghanistan und der Islamisierung der pakistanischen Politik. Eine vereinbarte Volksabstimmung kam nie zustande; eine dauerhafte Lösung ist nicht in Sicht. Kaschmir hat mit 222 000 Quadratkilometern fast zwei Drittel der Größe Deutschlands.