Nordkorea setzt Raketentests fort

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Nordkorea feuert seit Jahresbeginn ungewöhnlich viele Raketen ab. Darunter befanden sich auch ballistische Geschosse, deren Tests dem Land eigentlich per UN-Resolution untersagt sind.

Nordkoreas Militär hat nach südkoreanischen Angaben zwei weitere Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von mindestens 500 Kilometern abgefeuert. Zwei ballistische Raketen seien am frühen Mittwochmorgen in Richtung Japanisches Meer (Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Es habe sich vermutlich um Scud-Raketen gehandelt. Die Raketen seien von einem Luftwaffenstützpunkt im Landesinnern verschossen worden.

Nordkorea setzte damit seine Raketentestreihe der vergangenen Tage fort. Nordkorea hatte zuletzt mehrere Raketen von der Ostküste verschossen, darunter auch zwei Scud-Raketen, die alle ins Meer fielen. Der Weltsicherheitsrat untersagt Nordkorea per Resolution den Start von Raketen „unter Verwendung ballistischer Raketentechnik“.

Drohung

Nordkorea wolle mit den jüngsten Tests vermutlich die „Drohung aussprechen, dass es Raketen zu jeder Zeit von jedem Ort abfeuern kann“, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Generalstabs-Offizier. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte zuletzt die Tests gegen Kritik aus Südkorea, Japan und den USA verteidigt.

Nordkorea testet regelmäßig Raketen von kurzer Reichweite. Im März und im April hatte das Land jedoch eine ungewöhnlich große Anzahl verschiedener Raketentypen getestet. Auch drohte das Land mit einem neuen Atomtest. Anfang Juli hatte Nordkorea neue Entspannungsvorschläge an Südkorea gerichtet, die die Regierung in Seoul jedoch als «unaufrichtig» zurückgewiesen hatte. Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm gelten in der Region als Bedrohung.

Am Mittwoch meldeten die nordkoreanischen Staatsmedien, dass General Jon Pyong Ho gestorben sei, der als eine Schlüsselfigur bei der Atomwaffenentwicklung des Landes galt. Jon sei am Montag im Alter von 88 Jahren einem Herzinfarkt erlegen, hieß es. Jon habe dazu beigetragen, dass sich Nordkorea «in einen Satelliten-Produzenten und Satelliten-Starter sowie einem Atomwaffenstaat wandelte». Jon werde ein Staatsbegräbnis erhalten.