Nach Irak-Wahl: Angst vor neuer Gewalt

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Die Bekanntgabe des Wahlergebnisses und dem Sieg Allawis, wurde von einem Doppelanschlag nördlich von Bagdad überschattet, bei dem laut Polizeiangaben mindestens 40 Menschen getötet wurden. .

Mehrere Dutzend weitere Menschen wurden bei der Explosion in der Nähe eines Restaurants in der Stadt Chalis, 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt, verletzt, wie der Polizeisprecher der Provinz Dijala mitteilte.

Es habe sich um einen Autobomben- und einen Selbstmordanschlag gehandelt.

Drei Wochen nach der Parlamentswahl im Irak ist das Bündnis des früheren Regierungschefs Ijad Allawi zum Sieger erklärt worden.

Das säkular ausgerichtete Wahlbündnis kam auf 91 der insgesamt 325 Sitze, wie die Wahlkommission am Freitag mitteilte. Irikija lag damit knapp vor der Allianz für einen Rechtsstaat von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, die 89 Sitze erhielt.

Allawi, der den Irak von 2004 bis 2005 regierte, kann als Wahlsieger nun als erster versuchen, eine neue Regierung zusammenzustellen. Dafür ist er aufgrund der Mehrheitsverhältnisse aber auf Bündnispartner angewiesen.

Gespaltenes Land

 Al-Maliki kündigte auf einer Pressekonferenz an, er werde das Resultat anfechten. Der UN-Gesandte für den Irak, Ad Melkert, hatte die Wahl zuvor als glaubwürdig bezeichnet und alle Seiten aufgerufen, das Ergebnis zu akzeptieren. Auch die USA hatten von einer im Großen und Ganzen ordnungsgemäß verlaufenen Wahl gesprochen.

Zünglein an der Waage könnte die Minderheit der Sunniten gewesen sein, die Allawi den Vorzug vor Al-Maliki gab. Beide Politiker sind Schiiten, doch Allawis Partei ist überkonfessionell, während Al-Malikis Allianz stark in der schiitischen Bevölkerungsmehrheit verwurzelt ist.

Allawi hatte im Wahlkampf zudem Stimmung gegen den Nachbarn Iran gemacht und damit vielen Sunniten aus dem Herzen gesprochen, die den Einfluss Teherans auf die von Schiiten geführte Regierung in Bagdad misstrauisch beäugen. 

(apn/fo)