Moody’s droht nicht mehr mit Herabstufung

Moody’s droht nicht mehr mit Herabstufung

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Lange galt Italien mit seinem Schuldenberg als Wackelkandidat in der Euro-Schuldenkrise. Mittlerweile hat sich die Lage der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stabilisiert. Daran ändert der Rücktritt des bisherigen Regierungschefs nichts.

Die Ratingagentur Moody’s droht Italien trotz der neuerlichen politischen Unsicherheit nicht mehr mit der Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit. Die Bonitätsnote bleibe aber bei „Baa2“, teilte Moody’s am Freitagabend in London mit. Dies sind zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau. Der Ausblick für das Rating wurde jedoch von negativ auf stabil angehoben.

Der italienische Schuldenstand wird laut Moody’s in diesem Jahr mit unter 135 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt seinen Höhepunkt erreichen. Moody’s geht davon aus, dass Italien die Politik der Haushaltskonsolidierung fortsetzen wird. An dieser Einschätzung ändere auch die sich abzeichnende Übernahme des Postens des Premierministers durch Matteo Renzi nichts. Der bisherige Premierminister Enrico Letta hatte an diesem Freitag den Rücktritt beim Staatspräsidenten eingereicht.

Risikoaufschläge wurden weiter gedrückt

Moody’s verweist auch auf die niedrigen Kosten für den italienischen Schuldendienst. Das Land hatte sich zuletzt zu historisch niedrigen Zinsen Kapital am Anleihemarkt aufnehmen können. Die mit Renzi verbundenen Hoffnungen hatten die Risikoaufschläge für italienische Anleihen sogar weiter gedrückt.

Zudem hätten die Ansteckungsgefahren durch die Eurokrise für Italien nachgelassen. Die wirtschafliche Situation in Eurokrisenländern wie Portugal, Spanien und Irland habe sich verbessert. Italien sei schließlich nach Deutschland und Frankreich der drittgrößte Anteilseigner an den Rettungsschirmen. Auch die Risiken aus dem Bankensektor hätten nachgelassen.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s gibt Italien mit „BBB“ die gleiche Note wie Moody’s. Fitch bewertet Italien mit „BBB+“ etwas günstiger.