Mit Schlagstöcken

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Nach Tunesien und Ägypten brennt es in Jemen. Tausende Jeminiten sind am Sonntag in Sanaa erneut auf die Straßen gegangen. Die Polizei antwortete erneut mit Knüppeln.

Bei Protesten gegen die Regierung ist es am Sonntag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die mehreren tausend Menschen, darunter zahlreiche Studenten, forderten politische Reformen und den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh.
Die Demonstranten riefen „Die Menschen wollen das Regime stürzen“. Als sie versuchten, den zentralen Platz in Sanaa zu erreichen, wurden sie von Polizisten mit Schlagstöcken zurückgedrängt.

Nach Augenzeugenberichten wurden mehrere Demonstranten verletzt und 23 von ihnen festgenommen. Busse brachten Mitglieder der Regierungspartei auf den Platz, der wie in Kairo Tahrir-Platz heißt. Sie sollten dabei helfen, eine Versammlung der Demonstranten auf dem Platz zu verhindern. Die Regierungsanhänger hatten Zelte, Essensvorräte und Wasser dabei. Der Platz war mit Stacheldrahtzaun abgeriegelt.
Augenzeugen berichteten, über Nacht auf dem Tahrir-Platz stationierte Polizisten in Zivil und Regierungsanhänger hätten von örtlichen Beamten Khat-Blätter bekommen. Die Blätter des afrikanischen Khatstrauchs haben eine stimulierende Wirkung.

Es war der dritte Tag in Folge, dass Tausende Jemeniten auf die Straßen zogen, um gegen die Regierung zu protestieren. Sie feierten den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und forderten die Entmachtung ihres eigenen Präsidenten. Der seit drei Jahrzehnten regierende Saleh hatte bereits zugesagt, nicht erneut zu kandidieren.