Missbrauchsskandal: „Es ist vertuscht worden“, sagt der Trierer Bischof

Missbrauchsskandal: „Es ist vertuscht worden“, sagt der Trierer Bischof

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Der Missbrauchs-Beauftragte der katholischen Kirche in Deutschland hat ein Totschweigen der sexuellen Gewalt eingeräumt. "Da wo kein wirklicher Aufklärungswille vorhanden war und Täter einfach nur versetzt wurden, müssen wir in einer ganzen Reihe von Fällen gestehen, dass vertuscht worden ist", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Die Schuldfrage sieht er dabei weniger bei der Kirche als Institution, als den Tätern und deren direkten Vorgesetzten. Die Entschädigungs-Frage solle in diesem Jahr geklärt werden, sagte er.

Nach neuen Vorwürfen aus Österreich und Hunderten von Fällen des sexuellen Missbrauchs in Deutschland und den Niederlanden räumte der Vatikan ein, dass die Glaubwürdigkeit der Kirche gelitten habe.

„Wie in alle Institutionen so ist das Vertrauen auch in die Kirche geringer geworden“, sagte Tarcisio Bertone, der als Außenminister die Nr. 2 in der Hierarchie des Vatikans ist.

Immer mehr Missbrauchsfälle 

In Deutschland kommen immer mehr Fälle von Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen ans Tageslicht. Beim Bistum Mainz meldeten sich insgesamt 15 ehemalige Schüler des katholischen Konvikts im südhessischen Bensheim als Opfer.

Auch die evangelische Kirche in Hessen und Rheinland-Pfalz ist betroffen. Angesichts der vielen Fälle will die katholische Kirche am 30. März eine Hotline einrichten, bei der sich Opfer und Täter melden können.

Auch in der evangelischen Kirche kamen neue Fälle ans Licht. Wie der Probst für Süd-Nassau, Sigurd Rink, sagte, richtet sich der Verdacht gegen drei Pfarrer und einen evangelischen Religionslehrer aus Hessen und Rheinland-Pfalz.

(apn(Reuters)

Siehe auch:

Missbrauchsfälle: Eiertanz des Ministers

Missbrauchsfälle in Luxemburg: Katholische Kirche richtet Hotline ein