Die Schuldfrage sieht er dabei weniger bei der Kirche als Institution, als den Tätern und deren direkten Vorgesetzten. Die Entschädigungs-Frage solle in diesem Jahr geklärt werden, sagte er.
Nach neuen Vorwürfen aus Österreich und Hunderten von Fällen des sexuellen Missbrauchs in Deutschland und den Niederlanden räumte der Vatikan ein, dass die Glaubwürdigkeit der Kirche gelitten habe.
„Wie in alle Institutionen so ist das Vertrauen auch in die Kirche geringer geworden“, sagte Tarcisio Bertone, der als Außenminister die Nr. 2 in der Hierarchie des Vatikans ist.
Immer mehr Missbrauchsfälle
In Deutschland kommen immer mehr Fälle von Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen ans Tageslicht. Beim Bistum Mainz meldeten sich insgesamt 15 ehemalige Schüler des katholischen Konvikts im südhessischen Bensheim als Opfer.
Auch die evangelische Kirche in Hessen und Rheinland-Pfalz ist betroffen. Angesichts der vielen Fälle will die katholische Kirche am 30. März eine Hotline einrichten, bei der sich Opfer und Täter melden können.
Auch in der evangelischen Kirche kamen neue Fälle ans Licht. Wie der Probst für Süd-Nassau, Sigurd Rink, sagte, richtet sich der Verdacht gegen drei Pfarrer und einen evangelischen Religionslehrer aus Hessen und Rheinland-Pfalz.
(apn(Reuters)
Siehe auch:
Missbrauchsfälle: Eiertanz des Ministers
Missbrauchsfälle in Luxemburg: Katholische Kirche richtet Hotline ein
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