Missbrauchs-Welle in katholischer Kirche: Täglich neue Vorwürfe

Missbrauchs-Welle in katholischer Kirche: Täglich neue Vorwürfe

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Jeden Tag kommen neue Fälle von Missbrauch ans Licht. Als Reaktion darauf berufen das Bundesfamilien- und das Bundesbildungsministerium einen Runden Tisch ein. Er soll erstmals am 23. April tagen. Das Justizministerium will dagegen einen eigenen Runden Tisch mit Vertretern der katholischen Kirche einberufen.

Angesichts des geplanten Runden Tisches zum Thema Kindesmissbrauch in Schulen hat Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erneut Aufklärung von der katholischen Kirche verlangt.

„Bei allen Diskussionen über Prävention darf die konkrete Aufarbeitung nicht verdrängt werden“, sagte die FDP-Politikerin. „Das Anliegen, die konkrete Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in den Mittelpunkt zu rücken, gehört bei allen berechtigen Fragen der Prävention in den Vordergrund“, wurde Leutheusser-Schnarrenberger zitiert.

Der Münchner Erzbischof Marx begrüßt  unterdessen den von der Bundesregierung geplanten Runden Tisch zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs an Schulen. Es sei gut, dass Vertreter aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen eingeladen sind, sagte Marx in einem Zeitungsinterview. Dem Skandal des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen müsse auf breiter Front entgegengetreten werden. 

Erzbischof begrüßt Runden Tisch

Marx räumte ein, dass die Kirche in der Vergangenheit möglicherweise nicht genug an die Opfer gedacht habe. Er müsse aber auch seine Mitarbeiter vor einem Generalverdacht schützen

Immer mehr Missbrauchsfälle kommen ans Licht. Nach dem hessischen Elite-Internat Odenwaldschule und katholischen Einrichtungen gab es offenbar auch bei den Limburger Dom-Singknaben Missbrauchsfälle.

Inzwischen ist auch ein Fall von Misshandlung in einer diakonischen Einrichtung bekannt geworden.
(Reuters/apn/fo)