/ Mindestlohn ist gestiegen
In 16 Staaten sei die gesetzliche Lohnuntergrenze zum 1. Januar gestiegen, erklärte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung zu ihrer am Montag veröffentlichten Untersuchung.
Der höchste Mindestlohn wird demnach in Luxemburg bezahlt, wo er zu Jahresbeginn um 0,1 Prozent auf 11,12 Euro kletterte. Den zweithöchsten Mindestlohn gibt es mit 9,61 Euro in Frankreich, was einem Zuwachs von 0,8 Prozent entspricht. Auch andere Länder hoben ihre Lohnuntergrenze an, darunter die Niederlande auf 9,21 Euro und Belgien auf 9,10 Euro. Portugal (3 Euro) und Großbritannien (8,06 Euro) hatten schon im letzten Herbst aufgeschlagen. In den osteuropäischen Ländern liegt der Mindestlohn deutlich niedriger bei etwa 2 Euro.
„Stärkere Erhöhungen als in den Vorjahren“
„Die Erhöhungen fielen überwiegend etwas stärker aus als in den Vorjahren“, erklärte Tarifexperte Thorsten Schulten von der Hans-Böckler-Stiftung. „Da gleichzeitig die Inflation sehr niedrig war, legten die Mindestlöhne in den meisten EU-Ländern auch real zu.“
Insgesamt gilt in 22 der 28 EU-Staaten ein gesetzlicher Mindestlohn. Deutschland ist als vorerst letzter Staat hinzugestoßen: Hier gilt seit Januar ein Wert von 8,50 Euro. Er liege damit „am unteren Rand der westeuropäischen Spitzengruppe“, erklärte Schulten. Anfang 2017 könnte auch der deutsche Mindestlohn angehoben werden. Darüber entscheidet eine eigene Kommission unter dem Vorsitz des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau, in der Arbeitgeber und Gewerkschaften vertreten sind.
Außerhalb der EU verfügen laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) noch etwa 80 Staaten über eine allgemeine Untergrenze für Löhne. In den USA zum Beispiel beträgt er 5,46 Euro, in Kanada 7,21 Euro. In Australien liegt er mit 11,46 Euro sogar höher als in Luxemburg. In Brasilien werden nur 1,15 Euro gezahlt.
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