Mindestens 30 Tote bei Anschlagsserie in Kandahar

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Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen in der südafghanischen Stadt Kandahar sind nach offiziellen Angaben am Samstagabend Dutzende Menschen getötet worden.

Ein Mitglied des Provinzrates, Ahmed Wali Karsai, ein Halbbruder von Präsident Hamid Karsai, sprach von mindestens 30 Toten, fast 50 Menschen seien verletzt worden. Den Angaben zufolge sprengten sich vier Attentäter an verschiedenen Orten in der Stadt in die Luft. Hauptziel des Angriffs war nach Karsais Angaben ein kürzlich von kanadischen Soldaten neu befestigtes Gefängnis.
Dieses war 2008 schon einmal Ziel eines Selbstmordanschlags, nach dem dann hunderte Gefangene fliehen konnten. Dieses Mal sei niemand entkommen, sagte Karsai. Die Kanadier hätten gute Arbeit geleistet. Eine weitere Explosion habe sich sich vor dem Eingang zum Polizeihauptquartier in Kandahar ereignet, sagte Karsai. Dort habe es viele zivile Opfer gegeben.
Mehrere Gebäude seien eingestürzt, berichtete Bürgermeister Gulam Hamidi. Ein Sprecher des Innenministeriums sprach von Opfern in unbekannter Höhe. Polizei und Soldaten sicherten die Stadt, sagte er. Kandahar hat 800.000 Einwohner. Die Stadt ist das Wirtschaftszentrum Südafghanistans und die größte Stadt in der gleichnamigen Provinz, die als Wiege der radikalislamischen Taliban gilt. Noch in diesem Jahr wollen die NATO, die USA und die afghanischen Streitkräfte in einer Großoffensive gegen die Taliban in der Provinz Kandahar vorgehen. Derzeit läuft noch eine Offensive in der benachbarten Provinz Helmand.