Luz will Mohammed nicht mehr zeichnen

Luz will Mohammed nicht mehr zeichnen
(AFP/Alexander Klein)

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Der "Charlie Hebdo"-Zeichner Luz will künftig keine Mohammed-Karikaturen mehr zu Papier bringen. Es interessiere ihn nicht mehr, so der Künstler.

Der bekannte „Charlie Hebdo“-Zeichner Luz will künftig keine Karikaturen des Propheten Mohammed mehr anfertigen. „Ich werde die Persönlichkeit Mohammed nicht mehr zeichnen, sie interessiert mich nicht mehr“, sagte der Mitarbeiter der französischen Satirezeitung dem Magazin „Les Inrockuptibles“ vom Mittwoch. „Ich bin ihrer überdrüssig, wie bei (Ex-Staatschef Nicolas) Sarkozy. Ich werde sie nicht mein ganzes Leben lang zeichnen.“

Luz – mit bürgerlichem Namen Renald Luzier – hatte unter anderem eine Woche nach dem islamistischen Anschlag auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion mit zwölf Toten die Titelseite einer neuen Ausgabe der Satirezeitung gestaltet. Zu sehen war ein weinender Mohammed, der ein Schild mit der weltweit bekannten Solidaritätsbekundung „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“) in den Händen hält. Die Überschrift der Ausgabe lautete „Alles ist vergeben“.

Der neuerliche Abdruck einer Mohammed-Karikatur hatte zu teils gewaltsamen Protesten von Muslimen in mehreren Ländern geführt. Nach den Glaubensvorstellungen von Muslimen sollen weder Gott noch Mohammed oder andere Propheten bildlich dargestellt werden. Zwei Islamisten hatten am 7. Januar die Redaktionsräume der Satirezeitung gestürmt, die immer wieder mit Mohammed-Karikaturen für Aufsehen gesorgt hatte. Sie erschossen dort und auf ihrer Flucht zwölf Menschen. Ein Gesinnungsgenosse der beiden tötete in den folgenden Tagen eine Polizistin und bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris vier weitere Menschen. Die drei Islamisten wurden schließlich bei Polizeieinsätzen erschossen.

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