Kreml-Kritiker will Revolution in Russland

Kreml-Kritiker will Revolution in Russland
(Reuters/Peter Nicholls)

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Der im Schweizer Exil lebende Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski hält eine Revolution in Russland für unvermeidlich und notwendig.

Der frühere Öl-Milliardär sagte am Mittwoch in London, verantwortlich dafür sei der russische Präsident Wladimir Putin, der das Land in eine solche Lage gebracht habe. Seine Aufgabe sei es, zu helfen, dass die Revolution friedlich verlaufe. Chodorkowski sagte nicht, ob er Oppositionskräfte unterstützen würde, Putin zu stürzen.

Der einst reichste Mann Russlands war 2003 unter dem Vorwurf der Steuerhinterziehung verhaftet worden. Im Westen wurde seine Verurteilung zu Straflager als Retourkutsche des Kremls für seine Kritik an Putin aufgefasst. Nach zehn Jahren im Gefängnis begnadigte ihn Putin 2013. Seit seiner Entlassung lebt Chodorkowski in der Schweiz. Er finanziert eine russische Bürgerinitiative namens Offenes Russland.

Einfluss

Am Montag hatten russische Ermittler Chodorkowski eine Vorladung in einem Mordfall zugestellt. Er gilt als ein Hauptverdächtiger im Fall eines 1998 ermordeten sibirischen Bürgermeisters, der mit Chodorkowskis Jukos-Konzern Streit über Steuerrückstände gehabt habe, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Chodorkowski und seine Partner hatten eine Tatbeteiligung zurückgewiesen und bis heute wurde niemand in dem Mordfall verurteilt.

Der Fall ist eigentlich abgeschlossen. Die Erwägungen, ihn neu aufzurollen, kommen in einer Zeit, in der Chodorkowskis Einfluss in der Opposition wächst.

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