Keine Begeisterung in Großbritannien vor Papst-Besuch

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Papst Benedikt XVI. steht vor einem schwierigen Besuch in Großbritannien. Die erst zweite Reise eines Papstes überhaupt auf die Insel seit dem 16. Jahrhundert beginnt am Donnerstag im schottischen Glasgow.

Statt der ursprünglich erwarteten 100.000 Teilnehmer einer öffentlichen Messe dürften jedoch nur bis zu 80.000 kommen. Auch bei anderen Auftritten in den kommenden Tagen bleiben Stühle wohl leer.

Vor allem die Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs durch katholische Geistliche in mehreren europäischen Ländern belasten den Besuch. Atheisten haben die Festnahme des Papstes gefordert.

Zudem befinden sich die Beziehungen der katholischen und der anglikanischen Kirche auf einem Tiefpunkt. Viele Briten sind weiter unglücklich darüber, dass der Steuerzahler die Hälfte der Besuchskosten von wohl mehr als 20 Millionen Pfund tragen soll.

Hauptereignis soll die Seligsprechung des ehemaligen Kardinals von Birmingham, John Henry Newman, sein. Newman lebte von 1801 bis 1890 und war einer der bekanntesten Anglikaner, der zum Katholizismus konvertierte.

Rund 5,3 Millionen Briten sind katholisch. Sie machen damit etwa neun Prozent der Bevölkerung aus. König Heinrich VIII. hatte 1534 mit der katholischen Kirche gebrochen und die anglikanische Church of England gegründet.

Auslöser war die Weigerung des Vatikans, die Ehe Heinrichs mit Katharina von Aragon zu annullieren. Vor 28 Jahren besuchte dann Johannes Paul II. als erster Papst das Land.

(Reuters)