Iran lässt inhaftierte Amerikanerin frei

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Nach über einem Jahr in iranischer Haft ist die US-Bürgerin Sarah Shourd am Dienstag gegen eine Kaution von 500.000 Dollar (rund 390.000 Euro) aus dem Gefängnis entlassen worden.

Die 32-Jährige habe das Gefängnis verlassen und werde nun in den Oman reisen, wo ihre Mutter bereits auf sie warte, meldete die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA. US-Präsident Barack Obama zeigte sich erfreut über die Entscheidung der Teheraner Regierung. Er hoffe nun, dass auch Shourds zwei Landsmänner auf freien Fuß kommen, die Ende Juli vergangenen Jahres zusammen mit ihr festgenommen wurden, erklärte Obama in Washington. Das iranische Justizministerium erklärte jedoch, die Untersuchungshaft für Shane Bauer und Josh Fattal sei um zwei weitere Monate verlängert worden.

Die Fälle der beiden 28-jährigen Männer würden dem Revolutionsgericht überantwortet, sagte der oberste Staatsanwalt Abbas Jafari Dowlatabadi. Es gebe „momentan keine Gespräche über eine Freilassung der beiden“.
Die Wanderer waren am 31. Juli 2009 in den Bergen nahe der Grenze zum Irak festgenommen worden. Ihnen wurde Spionage vorgeworfen. Nach Darstellung ihrer Angehörigen befanden sie sich auf einer Wandertour durch die relativ sicheren Berge im kurdischen Norden des Irak. Die Grenze hätten sie höchstens aus Versehen überquert.

Eigentlich sollte die US-Bürgerin auf Betreiben des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad in einem Gnadenakt zum Ende des Fastenmonats Ramadan schon am vergangenen Samstag freikommen.
Die Staatsanwaltschaft hatte das aber kurzfristig verhindert und erklärt, diese Entscheidung müsse von der Justiz geprüft werden. Alle drei Amerikaner seien noch immer Verdächtige, und es gebe genug Beweise für eine Anklage wegen Spionage, hieß es am Sonntag. Shourd, Bauer und Fattal seien „nicht zum Vergnügen in den Irak und den Iran gekommen“.

Herkunft der Kaution unklar

Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls am Sonntag die Höhe der Kaution bekannt gegeben. Die Verwandten Shourds hatten erklärt, sie könnten die verlangte Summe nicht zahlen und die US-Regierung wollte ebenfalls nicht dafür aufkommen. Darüber hinaus war unklar, wie das Geld gezahlt werden könnte, ohne die internationalen Sanktionen zu verletzen.

Staatsanwalt Dowlatabadi erklärte, die Kaution sei bei einer iranischen Bank im Oman eingezahlt worden. Woher das Geld stammte, war zunächst nicht bekannt. Shourd ist nach Angaben ihrer Mutter gesundheitlich angeschlagen. Ihr wurde demnach die Behandlung ernster gesundheitlicher Probleme verweigert, darunter eine Geschwulst in der Brust und präkanzeröse Zellen in der Gebärmutter.

AP