Hunderte Regimekritiker festgenommen

Hunderte Regimekritiker festgenommen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die syrischen Sicherheitskräfte haben im ganzen Land Regimekritiker eingesperrt. Razzien gab es nach vor allem in den Hochburgen des Protests, wie Homs, Banias und Daraa.

Der syrische Präsident Baschar Assad wurden in den staatlichen Medien mit den Worten zitiert, die aktuelle Krise werde überwunden. Die Reformen sollten fortgesetzt werden.

Rami Abdul Rahman von der Syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte erklärte, die Festnahmen konzentrierten sich auf die Organisatoren der Proteste und die Teilnehmer. In Banias seien mehr als 250 Menschen festgenommen worden, darunter auch Frauen. Unter den Festgenommenen war seinen Angaben zufolge auch ein Neffe des früheren Vizepräsidenten Abdul Halim Chaddam, der seit 2005 im Exil lebt und einen Sturz des Regimes forderte.

Die staatliche Zeitung „Al Watan“ berichtete, in Banias sei „vorsichtige Ruhe“ wiederhergestellt worden. Banias stehe unter vollständiger Kontrolle der Streitkräfte, nachdem es zuvor heftige Gefechte gegen bewaffnete terroristische Gruppe gegeben habe. Die Zeitung warf den genannten Gruppen vor, schwere Waffen und Granaten eingesetzt zu haben. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht. Die Proteste in Syrien, die Mitte März begannen, haben bisher mehr als 630 Menschen das Leben gekostet.

Sicherheitskräfte im Jemen schossen unterdessen auf regierungskritische Demonstranten und töteten drei Menschen. Augenzeugen erklärten, die Sicherheitskräfte hätten am Montag in Tais auch Wasserwerfer und Tränengas und Granaten auf ein Bürogebäude abgefeuert, in dem sie Regimekritiker vermuteten. Die Demonstranten hatten erst am Sonntag die Hauptstraße von Tais besetzt und Zelte errichtet.

Der Demonstrant Ghasi al Samai sagte, die Menschen hätten sich in Seitenstraßen verbarrikadiert und mit Steinen verteidigt. Ein Arzt erklärte, dass drei Demonstranten getötet worden seien. Außerdem habe es zahlreiche Verletzte gegeben, von denen einige in kritischem Zustand seien. Auch in der Hauptstadt Sanaa gab es eine Kundgebung. Die Demonstranten erwogen, vor den Präsidentenpalast zu ziehen, fürchteten allerdings einen massiven Einsatz der Sicherheitskräfte.

Die Regimekritiker protestieren seit fast drei Monaten gegen den langjährigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Dieser lehnt einen Rücktritt ab und lässt gewaltsam gegen die Demonstranten vorgehen.