Hotline für vermisste Kinder lässt zu wünschen übrig

Von unserer Korrespondentin
Marisandra Ozolins, Brüssel
 
Die EU-Kommission stellt nämlich in einem Bericht, der heute angenommen werden soll, fest, dass es mit der Aktivierung dieser bereits im Jahr 2007 beschlossenen Hotline hapert.
Heute funktioniere sie vollständig nur in zwölf Mitgliedstaaten (Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien und Ungarn) sowie teilweise in Großbritannien. In den 14 übrigen Mitgliedstaaten, darunter Luxemburg, sei das nicht der Fall.

Dem Kommissionsbericht zufolge seien die beiden Haupthindernisse eine unzureichende Information der Öffentlichkeit und der Betreiber über die Existenz der Notrufnummer sowie über die Kosten für den Betrieb der Hotline.

Kommission will helfen

Die Kommission zeigt sich bereit zu helfen, diese Probleme zu beheben und verweist auf einige „gute Praktiken“, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit des Dienstes in mehreren Sprachen in Rumänien und Griechenland, Schulungen für die Hotline-Mitarbeiter im Umgang mit den Anrufern in Rumänien, Spanien und Ungarn sowie Vereinbarungen zwischen Diensteanbietern und nationalen Strafverfolgungs- und/oder Justizbehörden in Belgien, Frankreich, Portugal, Rumänien und Spanien.

Justizkommissarin Reding will den Mitgliedstaaten eine „letzte Chance“ bieten, die Hotline für vermisste Kinder so rasch wie möglich einzurichten, bevor sie im nächsten Jahr eventuell mit Gesetzesvorschlägen aufzuwarten gedenkt.

Um die Bedeutung des Vorhabens zu unterstreichen, veranstaltet die belgische EU-Ratspräsidentschaft auf Initiative von Königin Paola am 17. und 18. November eine groß angelegte Konferenz im Königlichen Palast, an der prominente Persönlichkeiten aus Politik und Adel teilnehmen werden, unter ihnen Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg.