Hosenträgerinnen zur Polizeiwache!

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Frankreichs Frauen sollen künftig auch ohne Erlaubnis der Polizei Hosen tragen dürfen. Dafür setzten sich Frankreichs Wahlkämpfer ein.

Mit dieser auf den ersten Blick verwunderlichen Forderung mussten sich die Bewerber für die Präsidentenwahl am Sonntag auseinandersetzen. Der Frauenrechtsverein „Ni Pute Ni Soumises“ („Weder Hure noch Unterdrückte“) forderte ihre Unterstützung für die Abschaffung der mehr als 200 Jahre alten Verordnung ein.

Wie der Verein am Donnerstag in Paris bekanntgab, wollen fünf der zehn Kandidaten den Antrag unterstützen. Er sieht auch andere Maßnahmen vor wie die Vergabe kostenloser Verhütungsmittel an Minderjährige.

Verordnung aus dem Jahre 1800

Laut der Verordnung aus dem Jahr 1800 müssen Frauen das Tragen einer Hose bei der Polizeipräfektur anmelden. Die Regelung wurde nie abgeschafft. 1892 und 1909 wurde sie ‚aktualisiert‘: Frauen dürfen sich seitdem in Hosen kleiden, wenn sie einen Fahrradlenker oder Reitzügel in der Hand halten.

Im Senat wurde mehrfach die Abschaffung der Regelung beantragt – zuletzt am 14. Juni 2011. Doch der Punkt schaffte es nicht auf die Tagesordnung. Es gebe wahrscheinlich dringendere Texte, sagte eine Senatssprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Bestraft wird das Tragen einer Hose in Frankreich schon lange nicht mehr. „Heute gilt das Tragen eines kurzen Rockes als Zeichen der Emanzipation“, bemerkte die Präsidentin von „Ni Pute Ni Soumises“, Asma Guenifi, in einem Interview des Nachrichtensenders i-Télé.