Hochwasserlage entspannt sich

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Nach tagelangen schweren Regenfällen mit dramatischen Überschwemmungen und mehr als 40 Toten in verschiedenen Balkanländern hat sich die Lage am Sonntag entspannt. Jetzt wird nach weiteren Opfern gesucht.

Nach den verheerenden Überschwemmungen auf dem Balkan ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 44 gestiegen. Im serbischen Obrenovac nahe Belgrad wurden nach Angaben von Ministerpräsident Aleksandar Vucic am Sonntag zwölf Leichen entdeckt, damit stieg die Zahl der Todesopfer in dem Land auf 16. In Bosnien starben nach Behördenangaben bisher mindestens 27 Menschen in den Fluten, aus Kroatien wurde ein Todesopfer gemeldet. Die Lage entlang des Flusses Save, der durch Nord-Bosnien und West-Serbien fließt, blieb am Sonntag kritisch. Zehntausende Menschen in beiden Ländern mussten ihre Häuser verlassen, 100.000 Haushalte waren ohne Strom. Belgrad bereitete sich am Sonntag auf eine Flutwelle vor.

Die Pegelstände der meisten anderen Flüsse stiegen am Sonntag aber nicht mehr, sondern gingen mancherorts sogar zurück. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne strahlte vom blauen Himmel.

Die Suche nach Opfern geht weiter

In Serbien war die Lage in den besonders bedrohten Städten Sabac, Mitrovica und Kostolac unter Kontrolle, teilten die Einsatzkräfte mit. Auch das teilweise überschwemmte Heizkraftwerk in der Stadt Obrenovac sei in Sicherheit. Die Stadt vor den Toren Belgrads war am Sonntag noch überschwemmt. Der Leiter des serbischen Notdienstes, Predrag Maric, bestätigte, es habe Todesopfer in der Stadt gegeben. Genaueres werde man aber erst sagen können, wenn die Lage übersichtlicher sei.

In Bosnien-Herzegowina war die Stadt Doboj im Norden am stärksten betroffen. Hier stand am Sonntag das Wasser mancherorts noch bis zu vier Meter hoch. „Höchste Priorität hat jetzt das Auffinden der Toten“, sagte Bürgermeister Obren Petrovic. Man müsse herausfinden, wie viele Menschen in den Fluten umkamen. „Es werden viele Tote sein“, sagte Petrovic.

Ein Drittel der Bevölkerung war betroffen

Im benachbarten Bosnien-Herzegowina, wo mit 1,2 Millionen ein Drittel aller Einwohner von den Wassermassen bedroht war, gaben die Einsatzkräfte ebenfalls Entwarnung. Strom fließe wieder ohne Einschränkungen im ganzen Land, teilte der staatliche Versorger EPB mit. Nach den großflächigen Überschwemmungen warnten die Behörden jetzt vor möglichen schweren Erdrutschen.

Die Höhe der Schadenssumme werde bis Mittwoch ermittelt, kündigte der serbische Finanzminister Lazar Krstic an. Zeitungen hatten ihn auf bis zu eine Milliarde Euro allein in Serbien geschätzt.