/ Gift-Test künftig chemisch
Diese neue Methode ist sicherer und macht zudem Tierversuche mit Mäusen entbehrlich, erklärte am Mittwoch das erstinstanzliche Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg. Hintergrund des Streits sind verschiedene biologische Gifte im Meer, insbesondere das als „Algenblüte“ bekannte Phytoplankton, das die Muscheln oft in hohen Konzentrationen anreichern. Um zu testen, ob Muscheln für den Verzehr geeignet sind, wurde früher ihr Fleisch Mäusen gespritzt. Starben die Tiere innerhalb von 24 Stunden, durften die Muscheln nicht verkauft werden.
2010 erließ die EU eine Richtlinie zum Schutz von Versuchstieren. Ziel der Richtlinie ist es, Tierversuche wo möglich durch andere Untersuchungsmethoden zu ersetzen. In der Folge wurde 2011 auch die Methode zum Nachweis biologischer Gifte in Muscheln auf ein neues chemisches Verfahren umgestellt. Übergangsweise durfte bis Ende 2014 auch die frühere „biologische Methode“ noch angewendet werden.
Spanien klagte
Gegen die neue Methode klagte Spanien und argumentierte, das neue Verfahren sei zu teuer und nicht sicher. Die spanische Region Galizien ist europaweit eine der wichtigsten Erzeugerregionen für Mies-, Enten- und andere Speisemuscheln. Das EuG wies die Klage ab. Spanien habe keinerlei Belege für eine unzureichende Sicherheit der chemischen Methode erbracht.
Nach einer Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit im italienischen Parma sei aber die neue Methode deutlich sicherer und aussagekräftiger als die „biologische Methode“. Zudem würden mit dem chemischen Test Tierversuche entbehrlich.
Ob die neue Methode tatsächlich teurer ist, prüfte das EuG nicht. Jedenfalls seien auch höhere Kosten durch die Vorteile gerechtfertigt, befanden die Richter. Spanien kann hiergegen noch Rechtsmittel zum Europäischen Gerichtshof (EuGH) einlegen.
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