Geißler für Fortsetzung von Stuttgart 21

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Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 soll nach der Empfehlung des Schlichters Heiner Geißler fortgesetzt werden.

Er halte die Entscheidung, Stuttgart 21 weiterzubetreiben, für richtig, sagte der frühere CDU-Politiker am Dienstag in Stuttgart bei der Vorstellung seines Schlichterspruches. Allerdings solle die Bahn zusätzliche Auflagen erfüllen.

Geißler verwies darauf, dass der von Bahn und Landesregierung befürwortete Umbau des Stuttgarter Kopfbahnhofs in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof bereits genehmigt sei. Der Umbau käme nur dann nicht, wenn das Unternehmen freiwillig darauf verzichte. Dies aber lehne die Bahn ab. Die von den Stuttgart-21-Gegnern favorisierte Modernisierung des existierenden Kopfbahnhofes sei nicht durchkalkuliert, sagte Geißler. Dagegen spreche auch, dass dann langwierige und unabsehbare Genehmigungsverfahren nötig seien.

Projektabbruch zu teuer

Ein Abbruch des Bahnprojekts Stuttgart 21 wäre nach Ansicht Geißlers zu teuer. „Bei einem Ausstieg entstünden den Projektträgern hohe Kosten“, sagte der Schlichter. Die Kosten würden nach Angaben der Gegner 600 Millionen Euro, nach Angaben der Bahn 2,8 Milliarden Euro betragen

Sollte aber Stuttgart 21 realisiert werden, sollte die Bahn bestimmte Auflagen erfüllen. Dazu gehöre, dass die durch die Tieferlegung des Bahnhofs frei werdenden Grundstückflächen jeder Immobilienspekulation entzogen würden.

Mitte Oktober hatte die von Geißler moderierte Schlichtung begonnen. An den Gesprächen im Stuttgarter Rathaus, die live im Fernsehen übertragen wurden, nahmen je sieben Vertreter von Gegnern und Befürwortern teil. Auslöser waren die zum Teil heftigen Proteste gegen den Abriss des alten Hauptbahnhofs.

tageblatt.lu/Reuters