Frankreichs Industrie schwächelt

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Überraschend starker Rückschlag für die französische Wirtschaft: Anders als in Deutschland drosselten die Unternehmen ihre Produktion im Juni um 1,4 Prozent zum Vormonat, wie die Statistikbehörde Insee mitteilte.

Dies deutet darauf hin, dass die für Frankreich erhoffte Erholung nur schleppend verläuft. Denn von Reuters befragte Ökonomen hatten ein Produktionsplus von 0,1 Prozent erwartet, nach einem Rückgang von 0,3 Prozent im Mai.

Für das gesamte zweite Quartal sieht die Bilanz etwas besser aus: Zwischen April und Juni stellten die Unternehmen 1,4 Prozent mehr her als zu Jahresbeginn. Der Ausblick für die Industrie habe sich zuletzt aufgehellt – vor allem wegen der anziehenden Konjunktur im Nachbarland Deutschland, sagte Analyst Diego Iscaro von IHS Global Insight. „Trotzdem, das immer noch schwierige Umfeld der Binnenkonjunktur bedeutet, dass jede Verbesserung wahrscheinlich nur gering und anfällig für Rückschläge ist“, betonte Iscaro.

In der Rezession

Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone ist in die Rezession geschlittert. Das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs schrumpfte Ende 2012 und Anfang 2013 um je 0,2 Prozent. Für das zweite Quartal dieses Jahres erwarten Ökonomen aber wieder ein Wachstum, allerdings von nur 0,1 Prozent. Die französische Notenbank traut der Wirtschaft auch im laufenden Sommer-Quartal nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent zu.
Ein Ende der Rezession käme Frankreichs Präsident François Hollande gelegen, dessen Beliebtheit in Umfragen auf Tiefstwerte gefallen ist.

Hollande setzt auf eine baldige Erholung der Wirtschaft in den nächsten Monaten. Die Arbeitslosigkeit ist zuletzt auf Rekordwerte gestiegen. Die Industrie-Daten zeigen erneut, dass die französische Wirtschaft der deutschen derzeit hinterherhinkt. Im Juni fuhren die Firmen in Deutschland ihre Produktion so stark hoch wie zuletzt vor rund zwei Jahren, im zweiten Quartal gab es ein Plus von 2,8 Prozent.