/ Frankreich weitet Suche nach Wrackteilen aus

(AFP/Richard Bouhet)
Ein für seine große Reichweite bekanntes Flugzeug beendete am Freitag die Suche jedoch nach Einbruch der Dunkelheit. Sie soll am Sonntag fortgesetzt werden. Die etwa zwei Quadratmeter große Flügelklappe war vergangene Woche am Strand der zu Frankreich gehörenden Insel im Indischen Ozean entdeckt worden. Sie wird derzeit in einem Speziallabor bei Toulouse untersucht. Nach Einschätzung der französischen Staatsanwaltschaft stammt sie höchstwahrscheinlich – nach den Worten des malaysischen Regierungschefs Najob Razak eindeutig – von der seit 17 Monaten verschollenen Boeing 777. Nun hoffen die Behörden auf weitere Wrackteile, die Aufschluss über das Schicksal von Flug MH370 geben könnten.
Das Militärflugzeug suchte am Freitag bei starkem Regen entlang der Küste der zwischen Madagaskar und Mauritius gelegenen Insel. Als der Abend anbrach, wurde die Suche unterbrochen. Sie soll Sonntagfrüh mit dem Militärflugzeug fortgesetzt werden, wie eine Armeevertreterin sagte. Sollten Wrackteile gefunden werden, würden Boote aufs Meer geschickt. Schon mehrfach war auf La Réunion gefundenes Strandgut als Wrackteile deklariert worden, doch erwiesen sich die Angaben bislang als Fehlalarm.
Widersprüchliche Angaben
Am Donnerstag hatte der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai erklärt, es seien weitere Trümmerteile eines Flugzeugs geborgen worden. Die französischen Ermittler teilten jedoch mit, die hätten bislang keine neuen Teile erhalten. Flugzeuge der Polizei von Mauritius weiteten am Freitag ihre Suche auf bis zu 1000 Kilometer entfernte Inseln des Archipels aus. Das potenzielle Suchgebiet ist riesig. Frankreich dürfte sich dabei auf den südlichen Äquatorialstrom und seine Ränder konzentrieren. Dieser zirkuliert zwischen Australien, Madagaskar und Indonesien. Nach den Berechnungen von Experten könnte die Strömung das Wrackteil tausende Kilometer bis La Réunion getrieben haben.
Die Boeing der Malaysia Airlines war am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Es wird vermutet, dass sie vom Kurs abwich und nach stundenlangem Flug mit leerem Tank in den südlichen Indischen Ozean stürzte. Laut Experten reicht ein einziges Trümmerteil nicht aus, um den Absturzort zu lokalisieren – oder den Grund für das mysteriöse Verschwinden zu erklären.
Auch die Familien der 239 Insassen verlangen immer drängender eine Antwort auf die Frage, was mit ihren Angehörigen geschah. Nach mehreren Falschmeldungen haben viele kein Vertrauen mehr in Malaysias oder Australiens Behörden. Am Freitag forderten Verwandte der 153 chinesischen Passagiere vergeblich ein Treffen mit malaysischen Vertretern. Sie wurden jedoch weder in das Pekinger Büro von Malaysia Airlines gelassen noch in die Botschaft. Die Angehörigen wollen sich selbst auf La Réunion ein Bild von der Lage verschaffen. Sie verlangen von Malaysia, die Kosten für Flug und Unterbringung zu übernehmen und sich um die notwendigen Reisedokumente zu kümmern.
Flugzeugfenster auf La Réunion gefunden
Flugzeug-Wrackteil gehört zu MH370
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