Formel 1: Das Aus für Spa Francorchamps?

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Formel 1-Chef Bernie Ecclestone hat laut dem Belgischen Rundfunk zufolge wieder einige europäische Rennstrecken im Visier, unter anderem auch Spa-Francorchamps in Belgien.

In der britischen Zeitung “The Guardian” erklärte Ecclestone, einige europäische Rennen müssten Rennen in Asien weichen, da die Formel 1 dort sehr populär sei, so der BRF am Mittwoch. Gefährdet seien Belgien, Großbritannien (Silverstone) und die Türkei (Istanbul). Die drei Veranstaltungen haben Geldsorgen.

Ecclestone sagte im „Guardian“, wenn die Regierung den belgischen Parcours nicht mehr mit öffentlichen Geldern unterstütze, müsse Spa-Francorchamps aus dem Rennkalender gestrichen werden.

Asien, ein interessanter Markt

Asien gehört seit einigen Jahren zum bevorzugten Expansionsgebiet für den Formel 1-Vermarkter. Bahrain, Malaysia, China, Singapur, Japan, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits Rennen ausgerichtet. Nächstes Jahr soll Indien hinzukommen.

Die Rennsstrecke von Spa-Francorchamps wurde 1921 eröffnet und bestand aus Landstraßen zwischen den Ortschaften Francorchamps, Blanchimont und Stavelot. Das erste Autorennen fand 1922 statt, das erste 24-Stunden-Rennen 1924.

Aus dem Kalender verbannt

Die Strecke wurde nach 1970 aus dem Grand-Prix-Kalender verbannt, weil sie als zu gefährlich angesehen wurde. Die Strecke wurde  1979 auf etwa die Hälfte verkürzt und sicherer gestaltet, sodass Spa 1983 wieder an Stelle des Kurses in Zolder in den Rennkalender aufgenommen wurde.

Ab 2001 wurden die letzten Teile der Strecke, die Landstraßen waren, für den öffentlichen Verkehr gesperrt und durch eine neue Umgehungsstraße ersetzt. Seither ist der Circuit de Spa-Francorchamps eine pure Rennstrecke.

Vertragliche Garantie

Ein im Jahre 1997 von der belgischen Regierung erlassenes Gesetz, das die Tabakwerbung untersagte, stellte für viele Rennteams ein großes Problem dar, da sie von Zigarettenmarken gesponsert wurden. Bis 2005, als eine europäische Richtlinie zu diesem Thema in Kraft trat, kam es zu vielen Vorfällen. 2003 führten sie sogar zum Ausfall des großen Preises.

Nach der Saison 2005 forderte die Formel-1-Administration (FOA) jedoch umfangreiche Umbauarbeiten am Rennkurs. Anfang 2006 hatten die Arbeiten aber noch nicht begonnen. Die Folge war, dass der belgische Grand Prix gestrichen wurde. Die FAO kümmerte sich nun selbst um die Modernisierungsarbeiten. Sie verpflichtete sich des Weiteren vertraglich, ab 2007 jedes Jahr einen Formel-1-Grand-Prix in Spa-Francorchamps auszurichten. Damit wäre der Verbleib bis 2012 gesichert.

tageblatt.lu