Finanzminister zurückgetreten

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Der serbische Finanzminister Lazar Krstic ist wegen Widerständen gegen grundlegende Reformen im Land überraschend zurückgetreten.

Er könne seine Rezepte zur Bewältigung der schweren Wirtschaftskrise im Land bei Regierungschef Aleksandar Vucic nicht durchsetzen, begründete der 30-Jährige Krstic seinen Schritt. Damit hat die von Vucic seit Wochen angekündigte Reformpolitik Serbiens zur Abwendung des drohenden Staatsbankrotts einen schweren Schlag erlitten.

Er habe vergeblich die lineare Verringerung der Renten um wenigstens ein Fünftel und der Einkommen im überdimensionierten öffentlichen Dienst von 15 Prozent durchsetzen wollen, erklärte Krstic seine Position. Ohne diese Maßnahmen und die Entlassung von 160 000 Menschen in den 153 bankrotten Staatsbetrieben innerhalb von zwei Jahren sei die Genesung der Wirtschaft unmöglich. Der in den USA ausgebildete Krstic war erst vor einem Jahr von Vucic als Senkrechtstarter und Joker geholt worden.

Schon vor einem halben Jahr war Wirtschaftsminister Sasa Radulovic aus dem gleichen Grund zurückgetreten. Er hatte Vucic vorgeworfen, er habe weder den Willen noch die Fähigkeit, den Bankrott Serbiens durch tiefgreifende Reformen abzuwenden. Vucic gilt in Brüssel und Washington als reformwilliger Hoffnungsträger. Bisher hatte er seinen Ankündigungen aber noch keine Taten folgen lassen.