/ Fast 4000 Schwarze in den USA gelyncht
Wie die Menschenrechtsgruppe Equal Justice Initiative in der am Dienstag vorgelegten neuen Untersuchung schreibt, wurde damit über einen Zeitraum von 73 Jahren mehr als ein Schwarzer pro Woche in den Vereinigten Staaten grausam misshandelt oder getötet. Die Organisation dokumentierte 3959 Fälle in zwölf Südstaaten. Die Mehrzahl der Lynchfälle habe sich zwischen 1880 und 1940 ereignet.
Rund 20 Prozent der Lynchmorde seien als öffentliche Spektakel inszeniert worden. Hunderte, wenn nicht tausende weiße US-Bürger, darunter auch gewählte Volksvertreter, hätten den grausamen Misshandlungen zugesehen, schreiben die Autoren der Studie. Die Zuschauer hätten gepicknickt und Limonade getrunken, während die Opfer gefoltert, gedemütigt, verstümmelt und Körperteile als Andenken an das Publikum verteilt worden seien.
700 zusätzliche Morde
Die Equal Justice Initiative deckte bei ihren Untersuchungen nach eigenen Angaben 700 Fälle mehr auf, als in allen bisherigen Studien zum Thema Lynchjustiz in den USA verzeichnet waren. Fast sechs Millionen schwarze US-Bürger seien zwischen 1910 und 1970 vor der Gewalt aus dem Süden der USA in die Ghettos des Städte im Norden und Westen geflüchtet.
„In Deutschland ist man gezwungen, sich mit dem Erbe des Holocausts auseinanderzusetzen“, sagte der Gründer der Organisation, Bryan Stevenson. „Wir machen das Gegenteil in Amerika, wir haben uns nicht der Wahrheit und Versöhnung verschrieben, wir haben nicht wirklich versucht, uns mit den Folgen dieses Erbes auseinanderzusetzen“, befand Stevenson.
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