Euro-Staaten: Gespalten über mögliche Irland-Hilfen

(Aktualisiert um 11.14 Uhr)

Kleinere Staaten wie Finnland widersetzen sich dem Drängen der Europäischen Zentralbank (EZB) und großer Länder wie Deutschland, den EU-Hilfsfonds für die Iren rasch zu aktivieren, schreibt die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag. Der gemeinsame Rettungsfonds EFSF sei nur für akute Notfälle gedacht, Irland brauche aber bis Mitte 2011 kein Geld, hieß es demnach in finnischen Regierungskreisen. „Wir sollten keinen Druck auf die Iren ausüben“, sagte auch der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker.

Irland: Doch Hilfe von EU-Partnern erwartet

Nachdem Irland offiziell Kontakte zu seinen EU-Partnern wegen der „Marktsituation“ bestätigt hatte, erwarten Anleger Klarheit schon von der Sitzung der Euro-Gruppe am Dienstag. Am Montag dementierte Dublin aber noch, einen Hilfsantrag stellen zu wollen. Bevor der Fonds einspringen kann, müssen alle Euro-Länder zustimmen. In Finnland muss die Regierung das Parlament abstimmen lassen und sogar die Vertrauensfrage stellen.

In einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ am Dienstag, machte Finnlands Finanzminister Jyrki Katainen klar, dass sein Land die Hilfe an Bedingungen knüpfen wird. „Wenn Irland finanzielle Unterstützung braucht, dann wird Finnland von der irischen Regierung Garantien einfordern. Diese Garantien sind nötig, um deutlich zu machen, dass Irland allein für seine Schulden verantwortlich ist“, sagte Katainen dem Blatt.

EZB: Hilsgesuch Irlands würde Lage stabilisieren

Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, hat sich indirekt für Finanzhilfen für Irland ausgesprochen. Irland müsse selbst entscheiden, ob es Hilfe brauche, aber sollte sich Irland für eine „externe Finanzierung“ entscheiden, würde das die Situation stabilisieren, sagte Constancio am Dienstag am Rande der „Euro Finance Week“ in Frankfurt.

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