Euro-Länder sorgen sich um Irland

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Die Sorge um die irische Bankenkrise hat am Donnerstag ein Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel beherrscht. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker versucht zu besänftigen.

„Mein Eindruck ist nicht, dass Irland jetzt unter den europäischen Rettungsschirm treten wird“, versuchte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker die Unruhe zu besänftigen. „Ich gehe davon aus, dass es der irischen Regierung gelingen wird, das Bankenproblem ohne europäische Hilfe zu lösen.“

Dublin steht das Wasser bis zum Hals, weil die Rettung der bereits verstaatlichten Anglo Irish Bank weit teurer wird als bislang befürchtet. Das irische Finanzministerium wollte am heute Donnerstag eine neue Kostenschätzung vorlegen. „Es ist absolut notwendig, dass Irland eine Lösung für das Problem findet und eine präzise Kostenabschätzung präsentiert“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Die Kosten seien enorm, aber noch zu managen.

Rehn betonte, die EU unterstütze Dublin in den Sparbemühungen. „Und wir stehen an der Seite der irischen Bevölkerung in dieser schweren Zeit.“ Experten mutmaßen, die Rettung der Anglo Irish Bank könne bis zu 35 Milliarden Euro verschlingen. Das wäre ein Fünftel des irischen Bruttoinlandsproduktes. Im Dezember will die Regierung den dritten Nothaushalt in Folge verabschieden. Gegen die rigiden Sparmaßnahmen des einstigen EU-Musterschülers gibt es bereits massive Proteste aus der Bevölkerung.

dapd