Erste Ebola-Impfstofftests ab Ende Januar

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Seit etwa einem Jahr grassiert die Ebola-Epidemie in Westafrika. Nun sollen erstmals experimentelle Impfstoffe an der Bevölkerung getestet werden.

In den drei am schwersten von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern Westafrikas sollen frühestens Ende Januar die ersten vorbeugenden Impfstoffe an Menschen getestet werden. In Liberia werden 9000 Probanden teilnehmen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mitteilte. Auch in Sierra Leone und Guinea sollen mehrere Tausend Menschen geimpft werden.

Seit Beginn der Epidemie vor gut einem Jahr sind nach WHO-Angaben mehr als 8200 Menschen an dem Virus gestorben. Etwa 21 000 wurden als sicher oder vermutlich mit Ebola infiziert registriert. Die Dunkelziffer wird allerdings als sehr hoch eingeschätzt. Das Virus wird von Mensch zu Mensch über Speichel, Schweiß, Blut oder Urin übertragen. Bislang gibt es keine spezielle Therapie gegen Ebola.

Erste Tests sind ermutigend

Die ersten klinischen Versuche mit zwei vorbeugend wirkenden Impfstoffen seien vielversprechend verlaufen, sagte nun die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kieny. Die Erprobung des Impfstoffes VSV-ZEBOV an 59 Freiwilligen in der Schweiz war im Dezember unterbrochen worden, nachdem Probanden über Gelenkschmerzen geklagt hatten. Es handele sich jedoch nur um eine schwache Nebenwirkung, sagte Kieny. Die Versuche seien daher wieder aufgenommen worden.

In Liberia soll nun 9000 Menschen VSV-ZEBOV, ein auf einem Erkältungsvirus von Schimpansen basierender Wirkstoff oder aber – zur Kontrolle – eine wirkungslose Substanz verabreicht werden. In Guinea sollen einige Tausend Menschen einen der experimentellen Wirkstoffe bekommen. In Sierra Leone sollen vor allem Ärzte und Helfer geimpft werden.

Bis einer der Impfstoffe in großem Maßstab einsetzbar ist, könnten noch einige Monate vergehen, sagte Kieny. Ein Problem sei derzeit noch, dass die Substanzen bei minus 80 Grad Celsius gelagert werden müssen. Für den Einsatz in Westafrika solle der Wirkstoff jedoch so verändert werden, dass eine Lagertemperatur von etwa zwei bis acht Grad Celsius – also Kühlschranktemperatur – ausreiche.