Empörung über geplante Koran-Verbrennung

Empörung über geplante Koran-Verbrennung

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die US-Regierung hat die geplante Koran-Verbrennung durch eine Christengruppe in Florida verurteilt und vor den Folgen gewarnt. Die islamfeindliche Aktion sei unamerikanisch, sagte Außenamtssprecher P.J. Crowley am Dienstag in Washington und rief zum Widerstand dagegen auf.

Das Vorhaben sei provokant, intolerant und spalte die Gesellschaft. „Wir möchten, dass mehr Amerikaner aufstehen und sagen, das verträgt sich nicht mit unseren amerikanischen Werten, sagte Crowley.

Präsidialamtssprecher Robert Gibbs verwies auf die Warnung des Kommandeurs der US- und Nato-Soldaten in Afghanistan, General David Petraeus, der gesagt hatte, die Koran-Verbrennung könnte die Truppe und den ganzen Einsatz gefährden.

Am Montag hatten bereits Hunderte Muslime in Kabul gegen die Pläne der Christengruppe protestiert.

Die wenig bekannte Kirche Dove World Outreach Center aus Gainesville hat für den Jahrestag der Anschläge vom 11. September eine Koran-Verbrennung angekündigt. Sie hat etwa 30 Mitglieder.

„Gewalttätige und repressive Religion“

Ihr Pastor Terry Jones sagte CNN, es wäre tragisch, wenn jemand deswegen ums Leben kommen würde. „Trotzdem muss ich sagen, wir sind der Meinung, dass wir uns früher oder später dem Islam werden entgegenstellen müssen“, erklärte er. „Wenn wir das nicht tun, wird er nicht verschwinden.“

Auf der Website der Gruppe heißt es, der Islam solle als eine „gewalttätige und repressive Religion“ entlarvt werden. In den USA ist Gotteslästerung nicht strafbar, sondern wird vom Recht auf Meinungsfreiheit nach dem Ersten Verfassungszusatz geschützt.

Die Behörden in Gainesville haben die Genehmigung der Aktion jedoch mit der Begründung verweigert, sie verstoße gegen die Feuerschutzbestimmungen. Bürgermeister Craig Lowe nannte die Gruppe auf seiner Website eine Schande für seine Stadt.

Nach Angaben aus Polizeikreisen sind Morddrohungen gegen Jones eingegangen. Das FBI und andere Bundesbehörden unterstützten nun die Polizei vor Ort.

(Reuters)