Dolce&Gabbana: Steuernhinterziehung via Luxemburg?

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Die italienischen Modedesigner von Dolce&Gabbana sollen Steuern in Höhe von einer Milliarde Euro hinterzogen haben. Das wirft ihnen die italienische Justiz vor. Auch Luxemburg ist erneut im Gespräch.

(aktualisiert: 17.00 Uhr)

Der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge hätten die Modedesigner des Modehauses Dolce&Gabbana in den Jahren 2004 und 2005 Steuern in Höhe von fast einer Milliarde Euro  hinterzogen.
Die mailändische Staatsanwältin Laura Pedio wirft Domenico Dolce (52) und Stefano Gabbana (48) vor, den italienischen Staat betrogen zu haben, indem sie falsche Einkommenserklärungen abgegeben hätten.

Bereits am 16. Oktober hatte die Zeitung  „Il Sole 24 Ore“ enthüllt, dass die zwei Modestars wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 840 Millionen Euro ins Fadenkreuz der Justiz geraten seien.  Ermittelt würde auch gegen fünf weitere Personen. Die Einkommen aus der Verwertung der Modemarken seien im Ausland besteuert worden statt in Italien, so der Vorwurf des italienischen Fiskus.

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt die Modedesigner, in Luxemburg eine Gesellschaft namens Gado gegründet zu haben, der die Marken der Gruppe übertragen worden seien. Tatsächlich sei die  Luxemburger Firma Gado jedoch  von Italien aus  gesteuert worden.

Aus Luxemburg nach Mailand

Die Gado wurde laut Memorial am 4.3.2004 in Luxemburg als   Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Gado sàrl, ins Leben gerufen. Drei Jahre später, am 20.11.2007, wurde der Firmensitz nach Mailand verlegt.

Die 1985 gegründete  Firma Dolce&Gabbana beschäftigt derzeit mehr als 3.000 Personen, zählt 116 Boutiques und 17 Outletmalls.

Dass die italienischen Modekönige es mit der Steuerpflicht gegenüber dem italienischen Staat nicht sonderlich ernst meinen, war bereits  2008 bekannt geworden. Damals bereits hatte die italienische Justiz gegen sie ermittelt.  Schon damals ging die Rede von Scheinfirmen, heißt es am Samstag beim belgischen RTL-Ableger.

tageblatt.lu