/ Die Erwartungen wurden übertroffen
Sowohl der Außenminister aus Mali, Moctar Ouane, auch zuständig für internationale Kooperation, als auch der Luxemburger Minister für Kooperation und humanitäre Aktionen, Jean-Louis Schiltz, begrüßten die positive Entwicklung, die bisher bei der Abwicklung der vereinbarten Projekte verzeichnet wurde.
So sei das Programm 2003- 2006 zu fast 90 Prozent umgesetzt worden. Festgehalten werden diese Programme in sogenannten PICs (Programme indicatif de coopération). Lediglich zwei Projekte seien noch nicht ganz umgesetzt und würden bis zu ihrem Abschluss in den neuen PIC 2, der im Januar 2007 in Yorosso in Mali unterzeichnet wurde, integriert werden.
Reisanbau in San Ouest
Dann erst wolle man eine definitive Bilanz des ersten Programms ziehen. Doch bereits jetzt sprachen sich beide Minister belobigend über die bilaterale Zusammenarbeit aus.
Ganz besonders gelte dies für das Bewässerungs- und Reisanbauprojekt in der San-Ouest-Ebene. Dort sei man inzwischen so weit fortgeschritten, dass aus einer bisher bedürftigen eine selbstversorgende Region geworden sei, so Jean-Louis Schiltz. Wie Malis Außenminister Moctar Ouane anführte, habe man es fertiggebracht, die Produktion um 5.000 Tonnen auf insgesamt 9.000 Tonnen Reis zu erhöhen, dies in einer Gegend, die traditionell als sehr schwierig betrachtet worden sei.
Ouane bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und Mali als exemplarisch und als Musterbeispiel für eine strategische Partnerschaft, so wie sie von der Europäischen Union zwischen ihren Mitgliederstaaten und afrikanischen Ländern propagiert werde.
Es sei wichtig, im Bereich der Entwicklungshilfe von der Linie der reinen Assistenz hin zu Bündnissen zwischen mündigen Partnern zu gelangen, so Ouane weiter.
All dies sei in einer sehr kurzen Zeitspanne umgesetzt worden. Und es sei umso mehr zu begrüßen, als die verschiedenen Projekte sich zudem voll und ganz in den Rahmen des Programms zur Bekämpfung der Armut und der Dezentralisierung der Regierung unter Präsident Amadou Toumani Touré einfügten. Dies sei nur möglich gewesen, weil beide Seiten gleiche Ideen und identische Standpunkte in wichtigen Aspekten vertreten würden, wie Ouane unterstrich. Hinzu käme ein exemplarisches Engagement der Akteure.
Ausdehnung auf Yorosso
Jean-Louis Schiltz unterstrich, dass auch das zweite „Programme indicatif“ zu einem Drittel den Bereichen Bildung und berufliche Eingliederung besonders von Jugendlichen verschrieben sei. Zudem bleibe man bei der Wasserversorgung aktiv, realisiere Lebensmittelsicherheit und baue den Bereich der lokalen Entwicklung aus.
Luxemburg ist in Malis Hauptstadt Bamako aktiv, im Norden in der Tuaregregion Kindal und im Süden hauptsächlich in der Region Segou.
Neu hinzugekommen, und das auf Wunsch der Regierung von ATT, wie Präsident Amadou Toumani Touré in seinem Land genannt wird, ist das Kreisgebiet Yorosso in der Südregion Sikasso, dem Schiltz zu Beginn letzten Jahres einen ersten Besuch abstattete. Die Verbesserung der lokalen Infrastruktur wird hier vorrangig angestrebt.
Angesichts des Erfolgs des PIC1, der mit rund 19 Millionen Euro dotiert war, wurde das finanzielle Volumen des PIC 2 auf 55,2 Millionen Euro ausgedehnt.
Schiltz zeigte sich zudem erfreut darüber, dass die Regierung Malis zu Beginn dieser Woche in Algier ein Abkommen mit den rebellischen Tuareg im Norden des Landes geschlossen haben. Es sei zu begrüßen, dass die Regierung sich für die Suche nach einer friedlichen Lösung starkgemacht habe.
Bibliothek in Timbuktu
Das einzige Projekt, das in letzter Zeit etwas Probleme hatte, ist das der Bibliothek in Timbuktu. Dort sollen unzählige wertvolle Bücher, zum Teil aus dem 12. und 13. Jahrhundert restauriert respektive konserviert werden. Das Programm wurde vorher von der Unesco finanziert, bis Luxemburg 2006 einsprang.
Man habe sich neue Zielsetzungen gegeben und neben dem Erhalt und der Restaurierung der wertvollen Bücher auch deren wissenschaftliche Auswertung und Zugänglichkeit integriert, so Schiltz.
Die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern würden auch durch die Tatsache unterstrichen, dass die bilaterale Zusammenarbeit bereits seit einiger Zeit weit über die rein technische Kooperation hinausgehe und man auch auf politischer Ebene wichtige Beziehungen aufgebaut habe. Minister Moctar Ouane wurde denn auch, außer von Jean-Louis Schiltz, noch von Außenminister Jean Asselborn und von Premierminister Jean-Claude Juncker empfangen.
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