Der Kriegsopfer wurde gedacht

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Statt Oranje-Jubel herrschte Stille in Amsterdam: Punkt 20 Uhr schwiegen die Niederlande im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Das neue Königspaar legte einen Kranz nieder.

Mit zwei Schweigeminuten haben die Niederlande am Samstagabend ihrer Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht. Zuvor hatten bei der zentralen Feier zum Totengedenken in Amsterdam König Willem-Alexander und Königin Máxima am nationalen Denkmal auf dem Dam, dem zentralen Platz, einen Kranz niedergelegt. Es war der erste öffentliche Auftritt des niederländischen Königspaares seit dem Thronwechsel am Dienstag.

Der erste öffentliche Auftritt des neuen Königs. (dpa)

Zum ersten Mal war Prinzessin Beatrix, die früheren Königin, nicht bei der zentralen Feier. Auch die Regierung, Vertreter jüdischer Organisationen und Veteranen legten Kränze an dem Monument nieder.

200 000 Opfer

Statt des großen Jubels vom 30. April herrschte nun auf dem Dam Stille. Punkt 20 Uhr schwiegen auf diesem zentralen Platz Amsterdams mehr als 15 000 Besucher. Auch an anderen Orten im Land gedachten Niederländer schweigend der schätzungsweise 200 000 niederländischen Kriegsopfer. Die Züge stoppten, und auch in Radio und Fernsehen wurde zwei Minuten lang geschweigen.

Tausende nahmen an der Gedenkfeier im damaligen Deportationslager Westerbork im Osten des Landes teil. Rund 102 000 niederländische Juden, Sinti und Roma waren von hier aus deportiert und in deutschen Konzentrationslagern getötet wurden.

Jedes Jahr am 4. Mai gedenken die Niederlande ihrer Bürger und Soldaten, die während des Weltkrieges und bei späteren Kriegen in den früheren Kolonien sowie Friedenseinsätzen getötet wurden.