Der Energiemarkt wird zittern

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Der weltweite Energiemarkt wird durch einen „Angebotsschock“ infolge der boomenden Schiefergas- und Schieferöl-Industrie in den USA völlig neu geordnet.

Zu diesem Ergebnis kommt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem neuen Fünf-Jahres-Ausblick, der gestern in London veröffentlicht wurde.

Der Schiefergas- und Schieferöl-Boom in den USA habe ein neues Energieangebot geschaffen, das „den Markt in den nächsten fünf Jahren so verändern wird wie der Anstieg der chinesischen Nachfrage in den vergangenen 15“ Jahren.

Die Schieferöl- und Schiefergas-Förderung hat einen regelrechten Goldrausch des 21. Jahrhunderts in den USA ausgelöst, wo Milliarden Dollar damit gemacht und Hunderttausende neue Arbeitsplätze in abgelegenen Gegenden wie North Dakota geschaffen werden. Die IEA verwies darauf, dass die US-Ölindustrie, deren Niedergang unaufhaltsam erschien, plötzlich zum „Zentrum eines neuen Ölbooms“ geworden sei.

Angebotschock

„Nordamerika hat einen Angebotschock ausgelöst, der seine Wellen in die ganze Welt aussendet“, sagte IEA-Exekutivdirektorin Maria van der Hoeven bei der Vorstellung des Berichts.

Die IEA hatte bereits in ihrem Ausblick vom November geschrieben, dass die USA aufgrund der Schieferöl-Förderung bis 2017 zum weltweit größten Ölproduzenten aufsteigen würden.

Heftige Kritik am Fracking

Die USA könnten sich so vom weltweit größten Ölimporteur in den nächsten Jahren zum Exporteur wandeln. Gleichzeitig geht die IEA in ihrem neuen Fünf-Jahres-Ausblick davon aus, dass Nicht-OECD-Länder in den nächsten Jahren bei der Ölnachfrage die führenden Industrienationen überflügeln werden.

Die Technik zur Schiefergas- und Schieferöl-Förderung ist wegen befürchteter Auswirkungen auf die Umwelt hoch umstritten. Beim sogenannten Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien in schwer zugängliche Gesteinsschichten wie Schiefer gepresst und dadurch Druck erzeugt, um Gas oder Öl freizusetzen. Kritiker bemängeln unter anderem, dass die Chemikalien das Grundwasser verseuchen könnten.

Andere befürchten sogar, dass Erdbeben dadurch ausgelöst werden könnten.