Daten von 27 000 Barclays-Kunden verkauft

Daten von 27 000 Barclays-Kunden verkauft
(AFP)

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Bei der britischen Großbank Barclays sollen Daten von bis zu 27 000 Kunden gestohlen und an andere Börsenhändler weiterverkauft worden sein.

Der Datenleck kam nach einem Bericht der Zeitung „Mail on Sunday“ heraus. Eine Sprecherin der Bank bestätigte am Sonntag, dass Untersuchungen in der Sache eingeleitet wurden. „Wir sind der ‚Mail on Sunday‘ dankbar, dass sie uns darauf aufmerksam gemacht hat“, hieß es in einer Stellungnahme des Instituts. Die Informationen seien an mehrere Regulierungsbehörden weitergeleitet worden.

Die Bank werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um die betroffenen Kunden zu unterrichten, damit diese ihre Datensicherheit wiederherstellen können. „Es sieht so aus, als wäre dies ein krimineller Akt. Wir kooperieren voll mit den Behörden, um den Täter zu finden“, sagte die Sprecherin.

Daten mit Millionwert

Die Zeitung „The Mail on Sunday“ hatte zuvor unter Berufung auf einen Insider berichtet, dass vertrauliche Informationen über das Vermögen von Kunden sowie Daten von Ausweispapieren verkauft worden seien. Die Daten-Panne bedeutet einen erneuten Rückschlag für das unter mehreren Skandalen sowie Altlasten aus der Finanzkrise leidenden Kreditinstitut. Bei einem Verschulden des Daten-Lecks drohen Barclays erneut Geldbußen.

Die Zeitung erhielt nach eigenen Angaben Einblick in 2000 Kundendateien. Manche seien 20 Seiten lang gewesen und hätten unter anderem Angaben über die Risiko-Einstellung der Menschen enthalten. Dem Informanten zufolge seien auf einer Datenbank 25.000 weitere Dateien. Die gestohlenen Informationen würden auf dem Schwarzmarkt Millionen erzielen, weil mit ihrer Hilfe Betrüger Kunden mit Investmentgeschäften gezielt ansprechen könnten, berichtete die Zeitung weiter.

Hohe Strafen drohen

Die britische Datenschutzbehörde ICO kann für gravierende Regelverstöße Strafen von bis zu 500.000 Pfund (rund 600.000 Euro) verhängen. Den britischen Finanzaufsehern ist bei Geldbußen keine Grenze gesetzt. Die drittgrößte britische Bank versucht durch einen Umbau wieder Boden gutzumachen. Wegen ihrer Verstrickung in die Manipulation von Interbanken-Zinsen musste Barclays eine Strafe von 450 Millionen Dollar zahlen und der damalige Chef Bob Diamond seinen Hut nehmen.