Das Geld wird weniger wert

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(dpa)

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Die Inflationsrate in der Eurozone liegt dem Statistischen Amt der Europäischen Union zufolge Ende Oktober bei drei Prozent. Das hat Auswirkungen.

Das Ansteigen der Preise geht vor allem auf eine Verteuerung von Benzin, Heizöl und Gas zurück, begründet das Amt in einer Vorabmitteilung. Experten hatten mit einem Sinken der Inflationsrate gerechnet. Die Inflation bleibt damit auf dem höchsten Niveau seit drei Jahren, das sie bereits Ende September erreicht hatte. In Luxemburg liegt die Inflationsrate bei 3,8 Prozent, in der größten Volkswirtschaft Europas, Deutschland, bei 2,8 Prozent. In beiden Ländern liegt sie damit deutlich über dem Ziel von zwei Prozent.

Der neue Präsident der europäischen Zentralbank, Mario Draghi, befindet sich so gleich in der ersten Sitzung des Zentralbankrates am Donnerstag in einer schwierigen Situation. Im Prinzip stand eine Senkung der Leitzinsen auf der Tagesordnung. Das hätte die Zinslast der verschuldeten Staaten senken und auch Geld im Beginn einer sinkenden Konjunkturphase preiswerter für Investitionen machen können. Das wird nun unwahrscheinlich. Die Europäische Zentralbank akzeptiert eine Inflationsrate nur bis zwei Prozent.

Leitzins einfrieren?

Geht sie darüber hinaus, dann müsste sie Maßnahmen treffen, zum Beispiel das Geld durch eine Erhöhung der Leitzinsen teurer machen. Derzeit aber dürfte sie weder in der Lage sein, Geld billiger zu machen, weil das die Inflationsrate erhöht, noch Geld teurer zu machen, weil das den beginnenden Konjunktur-Einbruch noch verstärken könnte.

Wahrscheinlich ist, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins nun erst zum Dezember um einen halben Prozentpunkt von derzeit 1,5 Prozent auf dann ein Prozent senkt.