Cameron stärkt Fox den Rücken

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Großbritanniens Verteidigungsminister kämpft gegen Vorwürfe, er habe einen Freund begünstigt. Liam Fox gesteht Fehler ein, Vorgaben aber habe er nicht verletzt. Der Premierminister gibt Rückendeckung.

Der britische Regierungschef David Cameron hat seinen Verteidigungsminister Liam Fox gegen den Vorwurf der Günstlingswirtschaft in Schutz genommen. Cameron versicherte Fox am Montag sein „absolutes und volles Vertrauen“, teilte die Downing Street mit. Fox steht im Verdacht, seinem Freund und Berater Adam Werritty unrechtmäßig Vorteile verschafft zu haben. Nach Einsicht in einen vorläufigen Untersuchungsbericht räumte Downing Street ein, dass «ernste Fehler» gemacht worden und die Grenzen zwischen dem privaten und professionellen Bereich verschwommen seien.

Bei einer Debatte im Unterhaus legte Fox am Montag detailliert die Treffen und Reisen mit Werritty dar. Dieser habe ihn in den vergangenen 16 Monaten 22 Mal im Verteidigungsministerium besucht. Man habe sich bei rund 18 Reisen getroffen. Fox betonte, Werritty habe zu keinem Zeitpunkt Zugang zu geheimen Informationen gehabt.

Keine Privatbesuche mehr

In Zukunft werde er sicherstellen, dass Werritty keine Privatbesuche im Ministerium mehr mache und an keinen internationalen Konferenzen teilnehme, bei denen auch er dabei sei. Auch werde er dafür sorgen, dass er ihn nicht mehr im Ausland treffe, wenn er in offiziellen Geschäftsangelegenheiten unterwegs sei, sagte Fox.

Werritty soll Fox im Amtszimmer im Verteidigungsministerium besucht haben, ohne die obligatorische Sicherheitsüberprüfung durchlaufen zu haben. Bei den Dienstreisen, bei denen er dabei war, ging es in mindestens einem Fall auch um Rüstungsaufträge. Außerdem hatte Werritty, der auch Trauzeuge bei der Hochzeit des Verteidigungsministers war, Visitenkarten verteilt, auf denen er sich als «Berater» des Ministers ausgab. Diesen Status hat er offiziell nicht inne.

Die Regierung leitete mit der Zustimmung von Fox eine Untersuchung ein. Der Minister selbst entschuldigte sich bereits am Sonntag öffentlich für den Regelverstoß im Verhältnis zu Werritty. Zugleich betonte Fox aber, es habe keinerlei schwerwiegende Verfehlungen gegeben.