Bombenbauer von Kopenhagen mit gefälschtem Luxemburger Pass

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Die dänische Polizei hat am Sonntag Aufnahmen des Mannes veröffentlicht, der zwei Tage zuvor eine kleine Explosion in einem Hotel in Kopenhagen ausgelöst haben soll. Grund für die Entscheidung war, dass die Identität des französischsprachigen Verdächtigen noch immer nicht geklärt werden konnte.

(aktualisiert:17:30 Uhr)

So habe der Mann Ausweispapiere für drei Personen mit sich geführt, aber „das Problem ist, dass keine (der Identitäten) richtig ist“, sagte Polizeisprecher Svend Foldager. „Es ist eine Person, die sehr viel getan hat, um sich zu tarnen.“ Man habe seine Fingerabdrücke weltweit abklären lassen, aber ohne Ergebnis. 

Der mutmaßliche Attentäter soll nach Angaben von Aussenminister Jean Asselborn mit einem gefälschten Luxemburger Pass unterwegs gewesen sein. Zunächst hieß es, er sei aus Luxemburg. Später wurde die belgische Staatsbürgerschaft genannt.Siehe auch:
Explosion in dänischem Hotel vermutlich Terroranschlag

Explosion in Kopenhagen: Verhafteter soll aus Belgien stammen

Vor der Explosion habe der Mann eine Busfahrkarte nach Belgien gekauft. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Mann am Mittwoch eine Post in Kopenhagen betritt. Dort habe er eine Box zum Verschicken von CDs und eine Rolle Klebeband gekauft.

Außerdem veröffentlichte die Polizei Bilder der Überwachungskamera des Hotels, in dem sich die Explosion am Freitag ereignet hatte. Die Kamera hatte aufgezeichnet, wie der Mann kurz nach der Explosion aus dem Badezimmer eines Hotelzimmers eilt und dabei in eine Gruppe von Menschen läuft.

Noch am Samstag hatten die Ermittler einen terroristischen Hintergrund der Explosion nicht ausgeschlossen. „Es gibt Umstände, die auf einen fehlgeschlagenen Terroranschlag hindeuten“, teilte Geheimdienstchef Jakob Scharf mit. Am Sonntag sagte jedoch Polizeisprecher Foldager, die Polizei habe keine Informationen, dass der Mann „Teil von etwas Größerem“ sei. Der Terrorverdacht sei reine Vermutung.

Verdächtiger soll mindestens bis 4. Oktober in Untersuchungshaft bleiben

Der Verdächtige, der nach der Explosion am Freitag festgenommen wurde, beteuerte bei einer richterlichen Anhörung am Samstag seine Unschuld und sagte, er könne sich nicht an seinen Namen erinnern.

Der französischsprachige Mann, der laut Polizei zwischen 40 und 50 Jahre alt ist, soll bis mindestens 4. Oktober in Untersuchungshaft bleiben.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Mittäter auf freiem Fuß befänden, erklärte Geheimdienstchef Scharf. Der festgenommene Verdächtige wurde bei der Explosion leicht verletzt, weitere Menschen kamen nicht zu Schaden.

Augenzeugen beobachteten, wie ein Mann vom Tatort weglief. Er wurde später in einem Park gestellt. Die Behörden erhöhten die Terror-Warnstufe für Dänemark leicht. Das Risiko eines unmittelbar bevorstehenden Anschlags sei allerdings als gering einzustufen, sagte der Einsatzleiter der Polizei, Jörn Aabye.dem Hotel in der Stadtmitte nicht verletzt.
In dem Gebäude stellten die Ermittler eine Pistole sicher. Der Polizei zufolge könnte der Vorfall mit der Vorbereitung einer Terror-Tat zu tun haben.

(dapd/tageblatt.lu)