/ Berufungsprozess hat begonnen

Angeklagt ist unter anderem sein Erzrivale Dominique de Villepin. Dem 57-jährigen früheren Premierminister wird vorgeworfen, in der sogenannten Clearstream-Affäre an einer Verleumdungskampagne gegen Sarkozy beteiligt gewesen zu sein. Im ersten Prozess, der vor eineinhalb Jahren endete, war Villepin freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Der am Montag in Paris begonnene Berufungsprozess gilt als entscheidend für die politische Zukunft des Ex-Premierministers. Villepin hat mittlerweile seine eigene politische Partei gegründet und will wahrscheinlich bei der Präsidentenwahl 2012 antreten. „Man hat nichts zu fürchten, wenn man unschuldig ist“, sagte er kurz vor Prozessbeginn.
Gefälschte Kontolisten
Mit Hilfe gefälschter Kontolisten der Luxemburger Bankenabrechnungsstelle Clearstream war Sarkozy und anderen Prominenten 2004 der Besitz von Schwarzgeldkonten unterstellt worden. Der Skandal hatte die letzten Amtsjahre von Sarkozys Amtsvorgänger Jacques Chirac stark belastet, weil Sarkozy und Villepin Schlüsselposten in der damaligen Regierung innehatten. Sarkozy schwor damals, seinen Verleumder «an den Fleischerhaken» zu hängen. Villepin unterstellt Sarkozy, ihn über die Justiz politisch ausschalten zu wollen.
In erster Instanz hatte die Staatsanwaltschaft für Villepin wegen passiver Beihilfe 18 Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe gefordert. Das Gericht sprach den Politiker jedoch frei. Drei andere Angeklagte, darunter der frühere Vizepräsident des Airbus-Konzerns EADS, Jean-Louis Gergorin, wurden verurteilt. Die neue Verhandlungsrunde soll bis zum 26. Mai gehen.
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