Berufung gegen Villepins Freispruch in „Clearstream“-Affäre

Berufung gegen Villepins Freispruch in „Clearstream“-Affäre

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Die französische Staatsanwaltschaft hat angekündigt, gegen den Freispruch des früheren Ministerpräsidenten Dominique de Villepin in der "Clearstream"-Affäre Berufung einzulegen. Damit läutete der leitende Ermittler Jean-Claude Marin am Freitag eine zweite Runde in dem aufsehenerregenden Verfahren ein.

Villepin kritisierte den Schritt und beschuldigte Präsident Nicolas Sarkozy, eine Rachefeldzug gegen ihn zu führen. „Diese Entscheidung ist eine politische Entscheidung und sie zeigt, dass Präsident Sarkozy es vorzieht, lieber hart und gehässig zu bleiben als seinen Amtsaufgaben nachzukommen.“

Der Staatsanwaltschaft zufolge findet die Berufungsverhandlung wohl Ende 2010 oder Anfang 2011 statt. Ein Pariser Gericht hatte Villepin am Donnerstag vom Vorwurf freigesprochen, 2007 eine Schmutzkampagne gegen Sarkozy mit angezettelt zu haben. Es gebe keine klaren Beweise dafür, dass Villepin gefälschte und Sarkozy belastende Dokumente zur Schmiergeldaffäre Clearstream der Justiz zugespielt habe, erklärte das Gericht am Donnerstag.

Sarkozy bekommt damit einen ernstzunehmenden Rivalen. Für den Fall eines Freispruchs hatte der im bürgerlichen Lager beliebte Villepin mehrfach ein Rückkehr in die Politik angekündigt. Drei Mitangeklagte wurden schuldig gesprochen. (Reuters)