Belgischer Minister bei Van Den Bleeken

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Der Fall des belgischen Sexualstraftäters Van Den Bleeken sorgte für Schlagzeilen: In letzter Minute wurde die von ihm gewünschte tödliche Injektion abgesagt. Jetzt werden Details zum Hintergrund bekannt.

Der belgische Justizminister Koen Geens hat sich laut einem Medienbericht persönlich in den spektakulären Sterbehilfe-Fall eines Sexualstraftäters eingeschaltet. Der flämische Christdemokrat habe den Häftling Frank Van Den Bleeken sogar zwei Stunden lang in seiner Zelle im Gefängnis von Turnhout besucht, berichtete die Tageszeitung „Le Soir“ am Samstag. Geens hatte Anfang des Monats angekündigt, dass sich die Ärzte dagegen entschieden hätten, Van den Bleeken Sterbehilfe zu geben. Laut Medien stand die tödliche Injektion unmittelbar bevor.

Stattdessen werde der Mörder und Vergewaltiger einen Platz im Justiz-Psychiatriezentrum Gent bekommen, sagte der Minister damals. Van Den Bleeken sitzt seit mehr als 30 Jahren in Haft und verlangte seinen Tod, weil er nicht ausreichend therapiert worden sei. In Belgien ist aktive Sterbehilfe erlaubt.

Es gab ein Gespräch

Wie die Zeitung berichtete, gab es vor Geens‘ Ankündigung ein Gespräch: Beteiligt waren demnach einige von Geens engsten Mitarbeitern, ein Arzt Van den Bleekens sowie dessen Schwester und Anwalt.

Außerdem zitierte die Zeitung den Minister mit den Worten: „Ich habe direkt danach die Familie der jungen Frau getroffen, die er (Van den Bleeken) getötet hat.“

Es ist geplant, Van Den Bleeken in eine Anstalt in den Niederlanden zu überstellen, die für sehr lange Aufenthalte ausgestattet ist. Die Unterbringung Van den Bleekens in dem Nachbarland dürfte den belgischen Staat pro Monat rund 10 000 Euro im Monat kosten, wie die Zeitung vorrechnet.